Samstag, 23. Juli 2011

Abschiedswörtchen!...

Okay, ich werde es tun: mein letzter Blogeintrag.
Ein Jahr, 365 Tage gehen tatsächlich zuende. Unglaublich, was sich hier bei uns Volontären abspielt. Eine Stimmungsschwankung jagt die nächste.

Gestern war ich zum vorletzten Mal im Projekt, nachdem ich die ganze letzte Woche nicht da war. Die ganzen Kinder haben sich total gefreut, haben uns umarmt und verkündet, wie sehr sie uns vermisst haben. Und dann die Frage: "Bist du jetzt wieder aus Deutschland da?" oder der Wunsch "Gute Reie", so nach dem Motto: Schöner Urlaub, bis demnächst! Viele verstehen das gar nicht, dass wir einfach für immer gehen. Und es fällt mir schwer, das bei den Kleinen so locker rüberzubringen, als würde ich nur 2 Wochen in den Urlaub fahren. Bis jetzt haben wir uns alle tapfer geschlagen und am Montag heißt es dann ein für alle Mal: Adios Casa de Paso...

Am letzten Sonntag mussten wir schon unsere Wohnung wegen Reparaturen räumen und wohnen nun in der "Sardinenbüchse"-Gästewohnung des Mädchenheims, die uns bis jetzt nicht sehr viel Glück gebracht hat.
Erstmal gab es Stress mit den Bauarbeitern, weil wir anscheinend Sachen in der Wohnung gelassen haben, dann war plötzlich das fließende Wasser weg (wie sich nachher heruasstellte in der ganzen Zone) und am nächsten Morgen überraschte uns eine überflutete Küche und die Herkunft des Wassers ist uns bis heute ein Rätsel. Ja, das ist Bolivien. Ich werde dieses Chaos, was ich kennen und lieben gelernt habe, wirklich wirklich vermissen. Wenn wir eins gelernt haben, dann ist es, dass man eigentlich nichts wirklich planen kann, und alles doch anders kommt, als man es erwartet. Hora boliviana eben!

Jetzt bleiben uns noch zwei ganze Tage in La Paz und am Dienstagmorgen treten wir die Rückreise an. Bis dahin heißt es Kofferpacken (Gott sei Dank hat sich herausgestellt, dass wir doch zwei Koffer mitnehmen dürfen), Abschiedsschmerz verkraften und nichts Wichtiges vergessen bei dem ganzen Troubel.
Irgendwo sind wir auch alle froh, wenn es endlich losgeht und der ganze Stress vorbei ist.
Ein kleiner Wunsch bleibt mir dann noch vor meiner Heimkehr: Bitte, liebes Deutschland, beschere uns Sonne und Sommer als Willkommensgeschenk, wir können es brauchen, nach einem Jahr dauerhaft kalten Nächten ohne Heizung.

Und damit schließe ich mein kleines Reisetagebuch und bin dann ab nächsten Donnerstag wieder normal zu erreichen!
Einen lieben Abschiedsgruß aus meinem wunderwunderbaren La Paz, dass ich nur schweren Herzens verlassen werde!

Die kleine "Wahlpaceña",
Verena

Montag, 11. Juli 2011

Auf in den Dschungel!

Hallo ihr Lieben,

Morgen fangen unsere letzten zwei Wochen in Bolivien an. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht... Vor lauter Stress mit Gran Poder und der Arbeit im Projekt hatten wir keine Zeit in den Urlaub zu fahren. Deswegen haben wir unser Projekt in der letzten Woche allein die Yungas wandern lassen und uns zusammen mit Steffi und Hannah nach Rurrenabaque aufgemacht. Rurrenabaque ist ein kleines Dörfchen im Beni im bolivianischen Tiefland. Mit dem Bus ging es 22 Stunden lang immer Richtung Wärme und die Moto-Taxis (in Rurrenabaque fahren kaum Autos sondern fast nur Motorräder) haben uns nach unserer Ankunft in ein schönes Hostal gebracht. Das Hostal liegt am Rio Beni und ist aufgrund seiner gemütlichen Hängematten und dem genialen Pfannkuchen-Frühstück ein echter Glückstreffer gewesen. Nach der anstrengenden Busfahrt haben wir den Sonntag in Rurre verbracht.

Im Restaurant beim Warten mit dem guten alten Chiqui Choc (Kakao aus der Tüte)

Und dann kam der O-Saft doch endlich nach einer gefühlten Ewigkeit...

Am nächsten Tag haben wir unsere Tour in die Pampas gestartet. Das war für uns Altiplano-Gewöhnten mal ein ganz anderes Bild und auf unserer Tour durch die Pampas haben wir die Flora und Fauna noch weiter kennengelernt. Los gings mit einem Jeep, der uns am Hostal abgeholt hat. Mit an Bord waren schon unsere zwei mitreisenden Engländer, Isaak (liebevoll von uns Eiersack getauft) und Jack. Kurz darauf sammelten wir die siebte und letzte im Bunde auf - eine anstrengende Japanerin, deren Spanisch und Englischkenntnisse zu wünschen übrig ließen... Es konnte losgehen! Auf einer staubigen Huckelpiste fuhren wir drei Stunden lang Richtung Pampas, bis wir zum Mittagessen in einem Restaurant ankamen. Den Reis und die Linsen teilten wir brüderlich mit einem Schweinchen, was uns Gesellschaft leisten wollte.

Hannah, Anna und das Schwein :-)


Danach brachte der Jeep uns zum Rio Beni, wo wir nach einiger Wartezeit, unseren Guide Juan Carlos (alias Jack Sparrow) kennenlernten, unsere Rucksäcke auf dem Boot verstauten und uns nun auf einem Boot auf den Weg zum Camp machten. Wir beiden auf unserem Sonnenplätzchen im Boot! So sind wir über den Fluss geschippert. Kurz vor dem Einsteigen ins Boot haben wir uns noch gefragt, ob im Fluss ein Krokodil schwimmt, haben das vermeintliche Tier dann aber doch als Holz identifieziert, weil wir uns noch weit weg von Aligatoren glaubten. Doch nach unschlagbaren zwei Minuten auf dem Boot sahen wir den ersten Aligator. Nein, es war nicht nur einer, es waren viele!!
Die Krokodile waren unzählig. Und zu ihnen gesellten sich viele andere Tiere! Nach etwa einer halben Stunde auch rosane Flussdelfine. Unser Guide gab uns die Garantie dafür, nicht von Krokodilen gefressen zu werden und so sind wir in den Fluss gesprungen und mit den Delfinen geschwommen.
Ein Krokodil mit Schildkröten... Sowohl die einen als auch die anderen liegen übrigens die meiste Zeit einfach faul herum und sonnen sich.

Ein Riesenmeerschwein. Davon haben wir ganz viele zu sehen bekommen...


Klein Kroko beim Nachmittagssport. Diese Vögel sind riesig! Familie Aligator... Wie idyllisch!

Kommen wir zum besten Teil der Fahrt. Die kleinen süßen Herr Nilsons. Unglaublich schnuffig diese Äffchen. Unser Guide hat sie mit Bananen ins Boot gelockt... ... und sie zögerten auch nicht lange...
... sondern sprangen einfach auf unsere Köpfe (hier: Anna) - immer der Banane hinterher! Aber die Kleinen sind nicht nur süß, sondern auch schlau! Und während unser Guide damit beschäftigt war, die Affen vorne im Boot in Schach zu halten, sprangen andere Äffchen hinten ins Boot und haben Bananen aus dem Vorrat geklaut.

Kurz danach sind wir im Camp angekommen und haben direkt mal die Hängematten beschlagnahmt. Nach einem kleinen Snack sind wir wieder aufgebrochen, um den Sonnenuntergang mit einer Pacena in der Sun-Set-Bar anzuschauen. Zurück im Camp gab es Abendessen und wir haben den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen ging es auf Anakonda-Suche. Ausgestattet mit Riesengummistiefeln sind wir losgezogen! Ab in den Sumpf!!
Zunächst durch die Gräser...
Und dann wurde es ein bisschen nasser und sumpfiger. Unser Gleichgewichtssinn wurde auf die Probe gestellt und Steffi hat nicht bestanden... ;-) Aber auch wir anderen kamen ins Schwanken und das alles für eine Anakonda, die sich einfach nicht zeigen wollte
Egal, wo wir auch suchten...


Aber Spaß hatten wir vier trotzdem! (im Gegensatz zu unserer japanischen Mitstreiterin) Eine kleine Panne gab es dann noch, als wir mitten im Sumpf standen und unser lieber Jack Sparrow auf einmal Panik geschoben hat und uns aufs Trockene geschickt hat. Auf die Frage warum, hat er nur mit "Geh sofort aus dem Wasser" geantwortet. Kaum waren wir an Land, tauchte klein Schnappi auch schon auf... Aber ist ja alles gut gegangen! Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. So endete unsere Anakonda-Suche zwar ohne Anakonda, aber doch mit einem kleinen Schock und wassergefüllten Gummistiefeln!



Eine Dusche später machten wir uns zum Piranja-Fischen auf. Auf dem Bild sieht man unseren Erfolg vielleicht nicht, aber wir haben alle das ein oder andere Fischchen an Bord befördert. Jack Sparrow hingegen hatte mehr Erfolg als wir alle zusammen und hat uns gleich mal das Abendessen gefangen. Eine wirkliche Delikatesse sind die Viecher ja nicht, aber er hat es ja nur gut gemeint. Haaaaaaaaaaaaallooooooo!! :-)
Beim Fischen hat uns ein Adler zugeschaut und als unser Guide ihm einen Fisch zugeworfen hat, hat er seine Flugkünste und Raubverhalten unter Beweis gestellt. Nachdem wir die Piranjas verspeist haben, sind wir nochmal mit dem Boot aufgebrochen, um Krokodile zu suchen. Wenn man mit der Taschenlampe ins Krokodilauge leuchtet, reflektiert dieses mit rotem Licht. Ganz schön unheimlich wie viele Krokodile unser Nachtlager "bewachten"! Also schauten wir irgendwann lieber nicht mehr den Aligatoren in die Augen, sondern in den wunderschönen Sternenhimmel. Danach saßen wir nur kurz am Lagerfeuer und sind früh ins Bett gegangen, um am nächsten Morgen früh aufzustehen. Um 6 Uhr morgens weckte uns Jack Sparrow und wir haben den Sonnenaufgang angeschaut....
"Und im ewigen Kreis dreht sich unser Leben, dem Gesetz der Natur sind wir geweiht. Wir sind alle Teil dieses Universums und das Leben ein ewiger Kreis" ... König der Löwen Feeling!An unserem letzten tag haben wir noch ein paar schöne Einblicke in die Natur bekommen, wie zum Beispiel diese Schildkrötenfamilie
Die Paradies-Vögel hatten wir uns ja ein bisschen bunter vorgestellt! Steffi und Veri sind auf der Rückfahrt nochmal mit den Delfinen...oder doch mit den Krokodilen...schwimmen gegangen, während Hannah und Anna Fotos gemacht haben!
Und die Krokodile haben natürlich munter vom Ufer zugeschaut!
... Ehe wir uns versahen, waren wir auch schon wieder am Anlegeplatz und sind in den Jeep umgestiegen, über die Huckelpiste zurück (die Japanerin diesmal mit Mundschutz, Sonnenbrille und Regenjacke ausgestattet - sicher ist sicher!) und wieder in Rurrenabaque angekommen (wo sie dann übrigens ganz schnell einen Flug nach La Paz bekommen musste).....

..... gönnten wir uns einen Tag Ruhe nach dem Motto "Spiel Spaß Sport" - im Pool, auf dem Beachvolleyballfeld, an der Tischtennisplatte und auf der Riesenschaukel und ließen so unseren Urlaub ausklingen
.

mit einem lachenden Ball, den Hannah ganz besonders ins Herz geschlossen hat... Und einem genialen Blick über Rurrenabaque!
Und mit diesem süßen, kleinen Flugzeugchen für 19 Pasagiere ging es am Freitagmittag wieder zurück in Richtung La Paz zu unserer geliebten Kälte!

Wir werden mal sehen, was die letzten zwei Wochen jetzt noch mit sich bringen. Wir müssen noch viel erledigen, uns von allen möglichen Freunden verabschieden und dann leider irgendwann packen und unsere Rückreise vorbereiten. Aber sicherlich sitzt ein Abschiedsblogeintrag noch drin (hoffentlich nicht von Deutschland aus...)!

Die besten Grüße aus der schönsten Stadt der Welt senden euch heute mal zusammen

Veri und Anna!

Dienstag, 21. Juni 2011

Volontärsausflug, Geburtstag und GRAN Poder!

Lang lang ists her.. viel ist passiert und weiß gar nicht, wie ich das alles aufholen soll.
Am besten mache ich da weiter, wo ich aufgehört hab...

1. Volontärsausflug nach Potosi und Sucre:
Mitte Mai sind wir 19 Freiwillige unsere 1. und wahrscheinlich einzige gemeinsame Reise angetreten. Zuerst ging es ins eiskalte Potosi, eine Stadt im Süden des Landes, die bekannt für ihre Minen und früher wegen Gold etc. steinreich war. Heute werden im Bergbau des "Cerro Rico" (Reicher Berg) Mineralien abgebaut. Das Tragische an der ganzen Sache ist, dass viele Kinder in dem Bergbau unter grauenvollen Bedingungen arbeiten und ihre Gesundheit gefährden.
Die meisten Freiwilligen von uns haben sich dann auf den Weg gemacht, die Minen zu besuchen, aber Anna, Sebastian und ich zogen ein Klostermuseum vor, wo man u.a. die ehemaligen Reichtümer Potosis bewundern konnte.
Am Nachmittag konnten wir ein soziales Projekt besuchen, was sich u.a. um Kinder, die in den Minen arbeiten, kümmert. Prinzipiell ist es aufgebaut wie unser Apoyo, d.h. Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen etc.. Was mich jedoch am meisten beeindruckt hat, war ein tiefgehendes Gespräch mit vier Kindern, die ihre Erfahrungen mit den Minen geschildert haben....
Am Abend sind wir dann nach Sucre, die Hauptstadt Boliviens gefahren, wo wir am nächsten Tag durch die Stadt geführt wurden. Die Stadt an sich ist sehr sehenswert, weil fast alle Häuser weiß sind und dazu kam noch das angenehme, warme Klima.
In den weiteren Tagen hatten wir ein wirklich tolles, abwechslungsreiches Programm: Museumsbesuch, Tinku-Workshop (traditioneller, bolivianischer Tanz, den wir erlernt haben, um bei La Paz' größtem Folkloreumzug mitzutanzen) und DAS Highlight: ein Restaurantbesuch mit professioneller Tanzshow, bei der bolivianische Tänze erklärt wurden. Alles in Alleim haben wir unheimlich viel über die bolivianische Kultur und Geschichte erfahren und Sucre als eine der schönsten Städte des Landes kennengelernt.

2. Auch klein Veri wird mal groß....
Ende Mai stand dann mein Geburtstag an, der sich groß angekündigt, aber eher mickrig ausgefallen ist. Erstmal gab es für Bolivien und Peru große Erdbebenwarnungen, sogar von der deutschen Botschaft, was uns ein wenig in Unruhe gebracht hat. Dazu kündigte sich genau für den 21.5. die Apokalypse an und die Bolivianer drehten durch.. aber es passierte nichts.. am Abend des 20. saßen wir gemütlich in unserem Lieblingscafe und das Unglück blieb aus. Am 21. hatten wir dann unser erstes richtiges Fußballspiel vom Turnier der Fundacion (dazu später mehr) und haben erstmal 6-2 gewonnen!!Wie hieß das noch gleich? VAMOS EQUIPO! A ganar! Die große Party blieb allerdings aus und mein Geburtstag klang ruhig und ein wenig enttäuschend aus.. ein Hoch auf die 20!

3. Besuch Nr.2 : Mona, die zur Zeit als Freiwillige in Mexiko ist. Nachdem wir wegen Verspätung die halbe Nacht am Flughafen verbracht haben, kam sie dann endlich an. Die ersten Tage der zwei Wochen haben wir in La Paz im Projekt usw. verbracht und am ersten Wochenende gings dann zur Sonneninsel "Isla del Sol" und Copacabana, wo wir wundervolle Sonnenuntergänge am Titicacasee beobachten durften. Das war jetzt das vierte Mal, dass ich zum See gefahren bin und jedes Mail wieder wird mir klar, dass er mit das Schönste ist, was ich je gesehen habe.
Am Samstag kamen wir dann pünktlich zum Fußballspiel, meinem Debut als Torwärtin, was wir auch gewonnen haben. Am Sonntag sollte es direkt weiter nach Peru/ Macchu Pichu gehen, aber da die Grenzen zwischen Bolivien und Peru mal wieder wegen Unruhen komplett gesperrt waren, wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Monat sich dann entschlossen, alleine über Chile nach Peru einzureisen, während Anna und ich eine weiter Arbeitswoche hinter uns gebracht haben. Am Ende haben wir noch ein Wochenende mit Mona verbracht und dann stand der Abschied an.. aber mit Sicherheit auch nicht für lange Zeit... =)

4. Campeonato de futsal!
Nach dem erfolgreichen 3. Platz beim Volleyballturnier geht Spiel, Spaß und Sport in die 2. Runde: Fußball bzw. Futsal (Fußball mit abgeänderte Regeln). Und natürlich ist das Apoyo-Calle-team, diesmal mit Refugio vereint, am Start!!! Mit Steffi im Sturm und mir im Tor (...nicht..) muss das den Sieg geben! Die Vorrunde haben wir als Tabellenzweite beendet. Einmal verloren, einmal unentschieden und 4 Siege + gehaltener Elfmeter meinerseits.
Am Samstag geht es für uns Frauen ins Halbfinale und für die Apoyo-Männer ins Finale: Ziel: Doppelsieg! Vamos equipo!

5. Kommen wir zum allerallerbesten Part überhaupt: GRAN PODER, die Fiesta von La Paz mit Tanzumzügen durch das ganze Zentrum.
Wie in letzten Jahren auch, beteiligt sich auch eine Gruppe der FAI. Seit Wochen trainieren wie 2 Mal die Woche "Tinku". Sonntag vor zwei WOchen fand schon die "Pre-Entrada", eine Art Generalprobe, statt. Und diesen Samstag kam es zum großen Showdown mit Kleidern, Hüten, langen Zöpfen und und und. Morgens um ca. halb 11 ging es los und wir tanzten bis Mittags um 4 durch die ganze Stadt. Die Leute waren begeistert und auch wenn am Ende die Füße unglaublich schmerzten, hat mich der Jubel immer wieder motiviert. Am Ende konnte man uns dann auch in TV, Radio und Zeitung bewundern, aber besonders die Erinnerung wird mir ewig bleiben. Definitiv ein großes Highlight meines Jahres... Tinkuuuu.. Shooo!!! Fotos folgen dann ;)

6. So.. das waren jetzt meine sorgfältig ausgewählten, wunderbaren Momente der letzten 2. Monate.
Bei der Arbeit läuft alles seinen gewohnten Lauf. Wie immer sehr erschöpfend, vor allem wegen dem Tanztraining, das uns zweimal die WOche erst um 9 Uhr nach Hause kommen ließ. Manchmal habe ich mir mehr Ruhe gewünscht, aber ich hätte um keinen Preis Gran Poder ausfallen lassen wollen!!!!!
Und natürlich kommt der Abschied so nah, da muss man nochmal alles mitnehmen!!
Und jetzt werden mehr oder weniger ruhige Tage mit Feiertagen und Reisen kommen.
So langsam bereite ich mich auch bewerbungstechnisch und seelisch auf meine Studiumszeit vor.
Der Gedanke ist zwar immer noch komisch und sehr weit weg, aber ich denke die Entscheidungen sind getroffen. So oder so müssen wir uns mit der Abreise anfreunden.. bis dahin bleiben noch etwa 6 supertolle Wochen in meinem Bolivien!!
Na gut.. ich weiß nicht, wie oft ich es noch schaffen werde, was zu schreiben, aber einmal stzt mit Sicherheit noch drin!
Entschuldigung für die Verspätung und viele Grüße!!
Verena

Samstag, 23. April 2011

Salzwüste, Death Road & Ostern!!

So, wie versprochen hole ich noch meinen Bericht von der Salzwüstentour nach.

An einem Dienstagabend sind Anna, Alex, Lea, Mario und ich mit Bus Richtung Uyuni gefahren, kamen Mittwochmorgen früh an, haben dann unsere Tour vor Ort gebucht und ab gings :)
Am ersten Tag ging es direkt in die Salzwüste (im Moment eher ein Salzsee, dh wir fuhren die ganze Zeit mit unserem Jeep durchs Wasser), wo wir am Salzhotel eine Pause zum Essen und Fotos machen eingelegt haben.
Danach gings direkt weiter zum "Cementerio de trenes", ein Friedhof für alte Lokomotiven. Nach einigen Fotos und Kletterübungen auf die Züge ging es weiter in ein kleines Dörfchen mit einer original aus der Kolonialzeit stammenden Kirche und später in ein Örtchen, wo wir die Nacht verbringen sollten.
Am nächsten Tag fuhren wir dann von einer Laguna zur Nächsten. Das soll sich jetzt nicht negativ anhören, aber es waren wirklich viele ;) Die schönste war definitiv die "Laguna Colorada", die rot schimmert und wo viele Flamingos ihr Zuhause finden.
Weiteres Highlight des Tages war ein Baum aus Stein, also eigentlich ein Stein, der vom starken Wind verformt wurde und aussieht wie ein Baum!
Am dritten Tag sind wir dann noch vor Sonnenaufgang aufgebrochen. Zuerst kamen wir an den Geysiren an, wahrscheinlich nach der Salzwüste das Spektakulärste der ganzen Tour. Überall stieg Rauch aus der Erde auf, es brodelte und roch stark nach Schwefel, der sich auch in gelber Farbe auf dem Boden abzeichnete.
Letzter Punkt unserer Tour waren dann die Thermalbäder, wo wir anhielten und in etwa 30 Grad warmen Wasser badeten. Lange blieben wir jedoch nicht, denn erstes sei das Wasser auf Dauer schlecht für den Kreislauf, schließlich waren wir ziemlich auf dem höchsten Punkt der Tour und zweitens hatten wir einen langen Weg zurück nach Uyuni.
Abends kamen wir dann an und es ging die ganze Nacht wieder zurück nach La Paz.. auf einer steinigen Straße natürlich, die grad mal breit genug für zwei Busse war.
Alles in allem eine unvergessliche Reise. Die Salzwüste ist wohl mit dem Titicacasee und dem Lichtermeer von La Paz das Schönste, was ich je gesehen habe. Ich denke, auch für unseren Besuch war es ein Highlight des Aufenthalts und es war schön, das alles mit ihnen, bbesonders natürlich mit Lea, zu verbringen.
Gerne wären wir noch nach Rurrenabaque in den Dschungel oder auf die Isla del sol am Titicacasee gereist, aber aufgrund der Situation in La Paz war dies nicht mehr möglich. In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Demonstrationen, bis schließlich letzte Woche die gesamte Innenstadt blockiert wurde. Denn die Minenarbeiter, Lehrer und der Gesundheitsbereich forderten 15% mehr Lohn und haben so mal eben die Regierung unter Druck gesetzt.
Das Einzige was uns noch blieb, war Copacabana am Titicacasee. Am Sonntag haben wir also einen kleinen Ausflug inklusive Böötchenfahren gemacht und ein bisschen das Strandfeeling genossen!! Und wen beeindruckt der wunderschöne Titicacasee nicht? :)

Ja... und dann war noch die Death Road.. Mama, verzeih mir, aber das war wirklich nicht geplant. So ist Bolivien wohl.
Am Dienstag sind Anna, Alex und ich mit anfangs 4 Japanern und den Tourbegleitern Richtung Yungas gefahren und auf einem noch hohen Punkt packten wir die Fahrräder, Schutzkleidung etc. aus und los gings. Zunächst auf einer breiten, asphaltierten Straße. Nach kurzer Zeit machten wir die erste Pause und wunderten uns dass, die 2 Japanerinnen nicht hinterherkamen. Es stellte sich heraus, dass eine der beiden wohl gefallen ist ud zurück nach La Paz musste. Wir fragen uns immer noch, wie sie es geschafft hat, auf dieser Straße zu fallen. Jedenfalls ging es dann für Anna und mich als einzige Mädchen weiter. Und wir haben uns gut geschlagen. Nach einiger Zeit ging es dann auf die "richtige" Death Road, eine eher enge, steinige und etwas steile Straße am Abhang. Aber weniger angsteinflößend, als man denken könnte. Mehr als bremsen bei Bedarf und lenken muss man da nicht machen. Man wird jedoch ganz schön durchgeschüttelt und meine Händen haben sich für das ständige Bremsen mit Blasen bedankt. Nach einigen Stunden kamen wir jedoch alle heile, aber müde unten an, fuhren dann zu einem Hotel nach Coroico, wo wir essen und schwimmen konnten und dann ging ein langer, anstrengender Tag zuende und es ging zurück ins gute alte La Paz. Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass ich die Tour nicht noch einmal machen würde. Es war schön zu sehen, wie am Anfang alles noch kahl war und man mit der Zeit immer mehr ins Grüne und Warme kam, aber ich denke die Tour ist eher was für Bikerfreaks, die Spaß haben, darunterzubrettern, denn das ewige Bremsen ist auf Dauer doch anstrengend und den Muskelkater kann man sich sparen.. aber gut, das war sie dann wohl.. die gefährlichste Straße der Welt.

Ja, und jetzt ist der Besuch weg und die Fastenzeit endlich vorbei. Wir gehen auf Ostern zu und die 4 kleinen Volontärchen (Mario, Paul, Anna und ich), die in der Wohnung übrig geblieben sind (der Rest ist verreist), sind bereit für den Festschmaus. Gleich gehen wir gemeinsam in die Osternachtsmesse und danach wird die Schokolade ausgepackt!!
Gestern zu Karfreitag waren wir schon in der Kirche und hatten wieder große Freude an den Bolivianern. Zuerst standen in der Kirche ein riesen Glassarg mit einer Jesusfigur, dann noch eine Weitere daneben und natüürlich eine riesen Virgen. Gut.
Die Liturgie an sich war eher langweilig gestaltet, aber dann wurde es wieder spannend, als die Tücher vom Kreuz genommen wurden und der Bischof die Gemeinde aufforderte, für den gekreuzigten Jesus zu applaudieren. Typisch bolivianisch. Anna, Paul und ich konnten uns das Lachen mal wieder nicht verkneifen.
Am Ende verließ die Gemeinde dann samt Sarg, Maria und Bischof mit stylischer Sonnenbrille die Kirche zur feierlichen Prozession durch die Reichenzone. Wir haben uns dann aber abgeseilt und der Vorbereitung des großen Festessens gewidmet. Ostern kann kommen!
In dem Sinne, Frohe Ostern, frohes Fressen und bis ganz bald!
Verena

Samstag, 16. April 2011

Salar de Uyuni

Hallo ihr Lieben!!!
Letzte Woche bin ich mit Anna, Lea, Alex und Mario nach Uyuni gefahren, um eine 3-Tagestour durch die größte Salzwüste (12 000 Quadratkilometer) der Welt zu machen.
Ich bin jetzt mal höchst faul und klau Anna ihre Bilder (vielleicht hat sie jemand schon gesehen) und berichte dann später noch von unserer Tour.
Hier schonmal ein paar Eindrücke: