Samstag, 23. April 2011

Salzwüste, Death Road & Ostern!!

So, wie versprochen hole ich noch meinen Bericht von der Salzwüstentour nach.

An einem Dienstagabend sind Anna, Alex, Lea, Mario und ich mit Bus Richtung Uyuni gefahren, kamen Mittwochmorgen früh an, haben dann unsere Tour vor Ort gebucht und ab gings :)
Am ersten Tag ging es direkt in die Salzwüste (im Moment eher ein Salzsee, dh wir fuhren die ganze Zeit mit unserem Jeep durchs Wasser), wo wir am Salzhotel eine Pause zum Essen und Fotos machen eingelegt haben.
Danach gings direkt weiter zum "Cementerio de trenes", ein Friedhof für alte Lokomotiven. Nach einigen Fotos und Kletterübungen auf die Züge ging es weiter in ein kleines Dörfchen mit einer original aus der Kolonialzeit stammenden Kirche und später in ein Örtchen, wo wir die Nacht verbringen sollten.
Am nächsten Tag fuhren wir dann von einer Laguna zur Nächsten. Das soll sich jetzt nicht negativ anhören, aber es waren wirklich viele ;) Die schönste war definitiv die "Laguna Colorada", die rot schimmert und wo viele Flamingos ihr Zuhause finden.
Weiteres Highlight des Tages war ein Baum aus Stein, also eigentlich ein Stein, der vom starken Wind verformt wurde und aussieht wie ein Baum!
Am dritten Tag sind wir dann noch vor Sonnenaufgang aufgebrochen. Zuerst kamen wir an den Geysiren an, wahrscheinlich nach der Salzwüste das Spektakulärste der ganzen Tour. Überall stieg Rauch aus der Erde auf, es brodelte und roch stark nach Schwefel, der sich auch in gelber Farbe auf dem Boden abzeichnete.
Letzter Punkt unserer Tour waren dann die Thermalbäder, wo wir anhielten und in etwa 30 Grad warmen Wasser badeten. Lange blieben wir jedoch nicht, denn erstes sei das Wasser auf Dauer schlecht für den Kreislauf, schließlich waren wir ziemlich auf dem höchsten Punkt der Tour und zweitens hatten wir einen langen Weg zurück nach Uyuni.
Abends kamen wir dann an und es ging die ganze Nacht wieder zurück nach La Paz.. auf einer steinigen Straße natürlich, die grad mal breit genug für zwei Busse war.
Alles in allem eine unvergessliche Reise. Die Salzwüste ist wohl mit dem Titicacasee und dem Lichtermeer von La Paz das Schönste, was ich je gesehen habe. Ich denke, auch für unseren Besuch war es ein Highlight des Aufenthalts und es war schön, das alles mit ihnen, bbesonders natürlich mit Lea, zu verbringen.
Gerne wären wir noch nach Rurrenabaque in den Dschungel oder auf die Isla del sol am Titicacasee gereist, aber aufgrund der Situation in La Paz war dies nicht mehr möglich. In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Demonstrationen, bis schließlich letzte Woche die gesamte Innenstadt blockiert wurde. Denn die Minenarbeiter, Lehrer und der Gesundheitsbereich forderten 15% mehr Lohn und haben so mal eben die Regierung unter Druck gesetzt.
Das Einzige was uns noch blieb, war Copacabana am Titicacasee. Am Sonntag haben wir also einen kleinen Ausflug inklusive Böötchenfahren gemacht und ein bisschen das Strandfeeling genossen!! Und wen beeindruckt der wunderschöne Titicacasee nicht? :)

Ja... und dann war noch die Death Road.. Mama, verzeih mir, aber das war wirklich nicht geplant. So ist Bolivien wohl.
Am Dienstag sind Anna, Alex und ich mit anfangs 4 Japanern und den Tourbegleitern Richtung Yungas gefahren und auf einem noch hohen Punkt packten wir die Fahrräder, Schutzkleidung etc. aus und los gings. Zunächst auf einer breiten, asphaltierten Straße. Nach kurzer Zeit machten wir die erste Pause und wunderten uns dass, die 2 Japanerinnen nicht hinterherkamen. Es stellte sich heraus, dass eine der beiden wohl gefallen ist ud zurück nach La Paz musste. Wir fragen uns immer noch, wie sie es geschafft hat, auf dieser Straße zu fallen. Jedenfalls ging es dann für Anna und mich als einzige Mädchen weiter. Und wir haben uns gut geschlagen. Nach einiger Zeit ging es dann auf die "richtige" Death Road, eine eher enge, steinige und etwas steile Straße am Abhang. Aber weniger angsteinflößend, als man denken könnte. Mehr als bremsen bei Bedarf und lenken muss man da nicht machen. Man wird jedoch ganz schön durchgeschüttelt und meine Händen haben sich für das ständige Bremsen mit Blasen bedankt. Nach einigen Stunden kamen wir jedoch alle heile, aber müde unten an, fuhren dann zu einem Hotel nach Coroico, wo wir essen und schwimmen konnten und dann ging ein langer, anstrengender Tag zuende und es ging zurück ins gute alte La Paz. Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass ich die Tour nicht noch einmal machen würde. Es war schön zu sehen, wie am Anfang alles noch kahl war und man mit der Zeit immer mehr ins Grüne und Warme kam, aber ich denke die Tour ist eher was für Bikerfreaks, die Spaß haben, darunterzubrettern, denn das ewige Bremsen ist auf Dauer doch anstrengend und den Muskelkater kann man sich sparen.. aber gut, das war sie dann wohl.. die gefährlichste Straße der Welt.

Ja, und jetzt ist der Besuch weg und die Fastenzeit endlich vorbei. Wir gehen auf Ostern zu und die 4 kleinen Volontärchen (Mario, Paul, Anna und ich), die in der Wohnung übrig geblieben sind (der Rest ist verreist), sind bereit für den Festschmaus. Gleich gehen wir gemeinsam in die Osternachtsmesse und danach wird die Schokolade ausgepackt!!
Gestern zu Karfreitag waren wir schon in der Kirche und hatten wieder große Freude an den Bolivianern. Zuerst standen in der Kirche ein riesen Glassarg mit einer Jesusfigur, dann noch eine Weitere daneben und natüürlich eine riesen Virgen. Gut.
Die Liturgie an sich war eher langweilig gestaltet, aber dann wurde es wieder spannend, als die Tücher vom Kreuz genommen wurden und der Bischof die Gemeinde aufforderte, für den gekreuzigten Jesus zu applaudieren. Typisch bolivianisch. Anna, Paul und ich konnten uns das Lachen mal wieder nicht verkneifen.
Am Ende verließ die Gemeinde dann samt Sarg, Maria und Bischof mit stylischer Sonnenbrille die Kirche zur feierlichen Prozession durch die Reichenzone. Wir haben uns dann aber abgeseilt und der Vorbereitung des großen Festessens gewidmet. Ostern kann kommen!
In dem Sinne, Frohe Ostern, frohes Fressen und bis ganz bald!
Verena

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