Mittwoch, 29. Dezember 2010

Adios 2010!!

Hola a toditos,

es wird mal wieder Zeit, dass ich euch dadrüben im verschneiten Deutschland auf dem Laufenden halte. Und es gibt echt eine Menge zu erzählen.

Zuerst mal muss ich sagen, dass wir uns mitten in den "Ferien" (Volontäre haben bekanntlich keine) befinden, dh ich habe mittlerweile übergangsweise mein Projekt gewechselt, bin aber der Casa de Paso treu geblieben und verbringe im Moment meine Zeit mit den Chicos dort!
Aber zu dem Rest komm ich später.
Erstmal noch zu den guten alten "Apoyo-Zeiten":
Am 15.12. fand in der Casa de Paso die "Clausura de la gestion 2010" statt, quasi eine feierliche Verabschiedung des Jahres 2010. Dafür hat jedes Projekt etwas einstudiert, in unserem Fall gleich 3 Tanzeinlagen. Eingeleitet wurde die ganze Veranstaltung mit einem zuckersüßen Krippenspiel von CEIKU (Kindergarten) und weitergeführt mit einer Pantomine-Einlage von Calle und einem Trabajador der Märchen in anderer Form erzählt hat. Sehr lustig! Zwischendurch gab es dann Tänze von Casa de Paso Acogida und natürlich von unseren Kleinen und Großen. Kathia, Jose Luis und auch Emma können wirklich stolz sein, weil es einfach total goldig war und die Kiddis das total gut gemacht haben! Anschließend gab es dann noch ein gemeinsames Mittagessen auf der Cancha und eine kleine Verabschiedungsrunde, weil einige unserer Kinder einfach nächstes Jahr nicht mehr kommen...
Die Tage nach der Clausura hieß es dann: Evaluacion und sauber machen.
1. Evaluacion. Jedes Team hat sich zusammengesetzt und mithilfe der Planifikation von Januar das Jahr bewertet. Eine wirklich trockene Arbeit, hat allerdings auch einige unangenehme Themen auf den Tisch gebracht. Das ganze wurde dann noch mit Cristobal (Chef der Fundacion) und Sebastian wiederholt.
Anschließend hieß es dann alles sauber machen für das neue Jahr, was in unserem Fall viiel mehr Arbeit war als für andere Projekte, da unsere Räumlichkeiten über weit mehr als nur ein Büro hinausgehen. Aber mit guter Musik und ein paar Späßchen geht das, vor allem bei so einer lustigen Equipo!
Dafür haben wir uns auch letzten Dienstag einen Ausflug gegönnt. Zuerst waren wir im berühmt-berüchtigten "Parque de las Cholas", haben Volleyball gespielt und gegessen und nachher gings ins Schwimmbad + Sauna. Und um der ganzen Verabschiederei noch die Krone aufzusetzen, gab es am Donnerstag ein Mittagessen für alle Mitarbeiter der Fundacion, wo anschließend gefeiert, getanzt, und, wie es bei den Bolivianern nicht fehlen darf, getrunken wurde, und zwar nicht zu wenig. Fundacionsparties sind einfache Highlights und ein Heidenspaß!
Und damit wurden dann die Ferien eingeleitet.
Letzten Freitag hatte ich meinen ersten Tag in der Casa de Paso. Und da es der 24., also Heiligabend war, gab es am späten Nachmittag (dh wirklich verspätet) eine Feier im Hogar (Mädchenheim), wo alle Heime eingeladen waren.
Leider konnte ich nicht so lange bleiben, weil Mario, Paul, Anna und ich um 9 Uhr in die Christmette gehen wollten... "Christmette".... Damit hatte niemand gerechnet.
Erstmal wussten wir nicht, wie spät man hingehen muss, um einen Sitzplatz zu bekommen, also haben wir uns mal gut deutsch eine Stunde vor Beginn auf den Weg gemacht, und wie konnte es anders sein: als wir ankamen, waren nichtmal die Türen offen. Dementsprechend hat das mit dem Sitzplatz gut geklappt und doch recht pünktlich um 9 Uhr ging es dann los. Schon vor der Messe haben wir uns gewundert, warum alle ihre Jesusfigürchen von ihren Krippen von Zuhause mitbringen und auf den Altar legen. Wahrscheinlich um sie segnen zu lassen, dachten wir uns. Aber was man sonst noch mit Jesuskindchen anstellen kann, war uns dann doch nicht bewusst. Wir ahnten nur böses, als wir die Krippe betrachteten, die von oben bis unten blinkte vor lauter Lichterketten.
Zunächst verlief die Messe also relativ unspektakulär, aber als dann nach dem Evangelium ein Krippenspiel aufgeführt wurde, ging der Spaß los. Highlight war eindeutig der Esel, hinter dem sich 2 Personen verbargen und der Josef, der die Hälfte des Spiels nur laut und machomäßig "Maria!!" rief :D . Nicht zu vergessen das lebendige Jesuskind, dass allerdings vom Auftritt des Krippenfigürchens getoppt wurde. Dieses wurde nämlich vom hinteren Teil der Kirche Richtung Altar vom Pfarrer hineingetragen und vorne stolz hochgehalten, wobei es zu schallendem Beifall kam. Ich meine, wenn man einer Marienstatue auf einem Böötchen auf dem Titicacasee mit Mützen zuwinken kann, ist dies auch nicht unmöglich! Erinnerte allerdings doch etwas an den König der Löwen. Und so konnten wir 4 Gringos uns ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Aber es war trotzdem Weihnachten und so haben wir einfach mal alles so angenommen, schließlich war uns klar, dass wir nicht in Deutschland sind.
Als wir dann zuhause ankamen, war es doch ein bisschen wie daheim. Krippe (leider keinen Baum), Weihnachtsbeleuchtung und dazu "Stille Nacht" auf CD. Und natürlich ein Festessen. Anschließend saßen wir dann noch zusammen, haben die Weihnachtsgeschichte gelesen und uns auf den nächsten Morgen gefreut. Denn dieses Jahr haben wir es ganz nach englischer Art gemacht und die Geschenke am 25. morgens aufgemacht. Mein Wichtel war übrigens Hannah, wobei Paul mich bewichteln musste. Und er hat auch ziemlich ins schwarze getroffen mit dem Trivial Pursuit-Spiel, was dann unser Zeitvertreib des ganzen Nachmittags wurde. Dazu kam noch ein allerübertrumpfender Brunch mit allem, was das Herz begehrt, sodass wir auch im fernen Bolivien den Teil "Vollfressen" nicht zu kurz kommen lassen haben!
Aber alles schöne hat eine Ende und so ging es am Montag Morgen direkt wieder zur Arbeit.
Und zwar waren bei uns eigentlich Reisevorbereitungen angesetzt, da es am Dienstag in die Yungas (wie schon mit Apoyo) gehen sollte, aber schon bevor ich in der Casa de Paso ankam, wurde mir klar, dass es nicht zur Reise kommen sollte. Denn es wurde quasi über Nacht ein Gesetz herausgebracht, was den Benzinpreis verdoppelt hat (von ca. 3 auf 6 Bolivianos), mit der faulen Ausrede, ihn ans Ausland angleichen zu wollen, um Schmuggel zu verhindern. Dementsprechend sind dann also auch Fahrtpreise usw gestiegen, weshalb es zu Streiks kam. Und da wir die Fahrtkosten in die Yungas nicht mehr bezahlen konnten, wurde die Fahrt gestrichen. In meinem Fall ist ein "leider" überflüssig, da ich ziemlich unmotiviert war, weil ich mit Apoyo schon dorthin gefahren bin. Somit haben wir den Montag und den Dienstag mit reinem Gammeln verbracht. Dazu kam noch das schlechte, regnerische Wetter, was meine Laune noch mehr nach unten gezogen hat. Zwar kenne ich die ganzen Jungs, aber irgendwie ist es doch nicht "mein Projekt", wo ich mich auskenne, mich als Teil der Equipo fühl und weiß, was zu tun ist. Ich muss sagen, (ich hätte es vorher nicht gedacht), dass ich Apoyo vermisse, vor allem meine kleinen schnuffigen Kiddis und meine Equipo, die nächstes Jahr noch Zuwachs von einem Mitarbeiter aus dem Hogar bekommt:) 2011 kann kommen. Motivation ist da!
Jetzt steht erst einmal nach einem doch sehr gelungenen, wenn auch anderem, Weihnachtsfest Silvester an, dann das Zwischenseminar (oh ja.. schon ein halbes Jahr La Paz...) in Santa Cruz und dann gehts in Runde 2.
Ich bin zuversichtlich, dass ich lernen werde, mit der schwierigen Art meiner Chefin besser klarzukommen, jetzt, wo ich gemerkt hab, wie perfekt doch mein Projekt zu mir passt.
Dazu hat neben Annas Papa und Onkel noch Lea ihren Besuch für April angekündigt. Wie ich mich freue, all die faszinierenden Dinde von La Paz mit ihr zu teilen, wenn auch nur für 3 Wochen!
An dieser Stelle einen lieben Gruß in den Telgenkamp, auch an meine "2. Mutti" :)!!!
Und damit habe ich mal wieder einen Roman geschrieben und wünsche euch am Ende allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!! Hasta pronto, se cuidan, un beso!
Veri


Hab vergessen zu sagen, dass ich noch Fotos hochladen werde, aber für die, die es nicht abwarten können --> Annas Blog!

Freitag, 10. Dezember 2010

Advent Advent!

La Paz, 10.12.2010, 17:50 Ortszeit. Ca. 20 °C +, sonnig bis leicht bewölkt.
Ein Schuss unterbricht die Stille in der Küche der Wohnung der Volontäre. Wahrscheinlich wieder irgendeine Demonstration in der Stadt, die mal wieder den ganzen Nachmittagsverkehr lahmlegt und unzählige Menschen (darunter einige deutsche Volontäre, die auf dem Heimweg sind) verärgert. Alltag im schönen Bolivien!
Wahrscheinlich würden Anna und ich uns zu dieser Zeit gerade auf den Nachhauseweg machen nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag.. hätten wir nicht heute frei! =)
An der Ecke gleich eine Straße weiter vom Casa de Paso würden wir ungeduldig auf den Minibus mit der Nummer 355 warten, die Hände voll mit Tüten mit Milch, Brötchen, Käse und sonstiger Wochenendversorgung! Dann würden wir mit dem Bus durch das Zentrum von La Paz fahren und die ganze, doch eher unpassend erscheinende, Weihnachtsdeko bestaunen und uns lachend fragen, wo wir eigentlich gelandet sind. Unser Gekicher würde dann unterbrochen werden von Gefluche gefolgt von einem Augenroller, weil der Busfahrer wieder zehn Mal nacheinander hupt, um die Passanten am Straßenrand zum Mitfahren zu animieren. Und wenn dann der Voceador (Mensch, der aus dem Bus die Linie des Busses herausschreit) zum tausendsten Mal ankündigt, dass der Bus bis nach Alto Obrajes fährt, würden wir uns wünschen, schnell zuhause anzukommen. Aber dann wird einfach die Musik des iPods aufgedreht und abgewartet, bis wir endlich das Haus mit den Regenbogendächern erreichen. Und dann ist es da: das Wochenende!!
Juhu.. wieder eine Woche geschafft! Wieder einmal(bzw unzählige Male) mehr die anstrengende Art unserer Chefin ausgehalten, uns von 3 Mädche gleichzeitig frisieren lassen und dabei mit der 4. ein Klatschspiel a la " 6x6" spielen. Wieder einmal die interessantesten Kombinationen von Essen auf dem Teller betrachten und beim ersten Bissen entweder merken, dass es grauenvoller nicht geht oder überrascht sein von der "Essbarkeit". Und wieder einmal sich erfolgreich nach der Arbeit zum Volleyballtraining geschleppt trotz fehlender Motivation. Aber es geht nun mal in die heiße Phase... So darf ich jetzt und hier an dieser Stelle stolz verkünden, dass die Equipo "Apoyo Calle" es tatsächlich unter die besten vier Mannschaften der Fundacion geschafft hat und sich an diesem Samstag, das heißt morgen, in den Finalspielen behaupten darf. Verloren wird nicht, weil wir eigentlich schon gewonnen haben. Und ich bin zuversichtlich, dass wir es aufs Treppchen schaffen (zumindest auf die unterste Stufe:D) Vamos equipo! Und danach wird gefeiert. Aber nicht zu lange ;).. schließlic steht nächste Woche der Entspurt dieses Jahres an: Soommerferien!!
Besonders für unser Projekt ist das ausschlaggebend, weil das Schuljahr zuende geht und ein Großteil unserer Kinder schon in den Ferien ist. Aber auch die Mitarbeiter der Fundacion haben sich ihre Ferien verdient, und so werden am Mittwoch mit einer feierlichen "Clausura" ( Veranstaltung der ganzen Fundacion, wo jedes Projekt Tänze aufführt etc.. ) sämtliche Projekte geschlossen (alle, bis auf die Heime!!).
Am Dienstag steht in unserem Projekt noch die Geburtstagsfeier aus und dann heißt es auch sauber machen für das nächste Jahr..
Kurz vor Weihnachten werde ich dann zum Casa de Paso wechseln, wo ich auch über die Feiertage (weiterhin von Montag bis Freitag) zusammen mit Su und Paul arbeiten werde! Da ja keine Schule ist, werden wir die Zeit nutzen für Ausflüge , z.B. zu Fabriken, in diverse Parks, oder auch einfach mal sämtliche Wände des Heims verschönern!
Ansonsten werden wir Volontäre Weihnachten gemütlich zuhause verbringen, was leckeres kochen bzw essen gehen und natürlich wichteln :)
Ich bin ja mal gespannt, ob ähnliche Weihnachtsstimmung aufkommt wie in Deutschland, aber ich bin zuversichtlich, dass wir noch einen einigermaßen guten Baum finden, der sich neben unsere "wuundervolle" Krippe gesellen kann und das Ambiente des Wohnzimmers perfektioniert :D .
Und dann sobald das Volleyballturnier vorbei ist und der Weihnachtsstress auch, werden wir uns mal endlich Zeit nehmen zum Reisen: 1. Station: Cochabamba!
Außerdem, da unsere Volontärsausflüge von November und Dezember nur halbtägig ausfallen, können wir auch vielleicht einen der nächsten etwas länger gestalten.
Im November waren wir nämlich "nur" im Museum der San Franciso-Kathedrale und haben danach noch einen Film geschaut über das Leben auf der Straße! Wirklich beeindruckend! Im Dezember werden wir dann noch ein Museum besuchen, aber dafür geht es ja auch schon im Januar zum Zwischenseminar nach Santa Cruz! Wirklich erschreckend, wie schnell ein halbes Jahr vorbeigeht. Ich könnte hier weitere Romane über die Faszination Boliviens schreiben, aber (Achtung Zitat, für alle die Effi Briest gelesen haben :D ) "das ist ein zu weites Feld!"..
In dem Sinne, einen frohen 3. Advent, lasst euch nicht unterkriegen vom Schnee.
Ich schicke euch warme, sonnige Dezembergrüße aus La Paz!
Saludos!

Samstag, 20. November 2010

Lebenszeichen!!

Ich habe mich in letzter Zeit nicht wirklich viel gemeldet, aber ja, ich lebe noch!!
Irgendwie gab es seit Allerheiligen keine großen, herausstechenden Ereignisse mehr, trotzdem aber immer volles Programm!

Bei der Arbeit läuft soweit alles wie gehabt. Mittlerweile hab ich mich wirklich gut eingefunden, weiß wie alles abläuft und habe die Kinder jetzt schon in mein Herzchen geschlossen!!
Klar, dass es manchmal nervt, vor allem ist es schwer, als Autoritätsperson angesehen zu werden. Man ist halt die Voluntaria, die da von ganz weit weg kommt und wenn die was sagt, hat das nicht so viel Gewicht. Manchmal, wenn unsere Equipo wieder eine Teambesprechung hat und Anna und ich, bzw eine von uns beiden, wieder bei den Kindern bleiben muss, kommen wir ganz schön in Schwierigkeiten. Der ganze Haufen Kinder ist nicht so leicht zu bändigen. Der eine ärgert den anderen, welcher dann kommt und petzt und dann heißt es, dass der und der noch Hausaufgaben hat und nicht spielen darf und und und.. Am Ende bin ich dann immer fertig, aber auch ein bisschen stolz, das alleine doch irgendwie hinbekommen zu haben!
Und was kommt nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag? Nein, nicht der Feierabend. Noch nicht!
Jeden Dienstag und Donnerstag trainieren wir im Moment mit den Trabajadores für das Volleyballturnier, das in vollem Gange ist. Und ich muss sagen, ich habe wieder richtig Spaß am Volleyball gefunden, nachdem meine Vereinszeit dann doch vor einigen Jahren zuende ging. An manchen Tagen lachen wir mehr beim Training, als dass wir spielen ;) Jeder kleine Fehler wird eine Lachnummer und ich darf mir dann immer von Jose Luis anhören, dass es meine Schuld ist- aus Spaß natürlich! Übrigens hat sich in meiner Equipo schon der Spitzname "Veri" durchgesetzt, wobei Joaquin teilweise immer noch die Variante "Anna-Verena" vorzieht, einfach weil er uns anscheinend nicht so leicht auseinanderhalten kann.
Heute hatten wir dann wieder ein Spiel und zwar gegen die Equipo von Casa Esperanza (Jungenheim). Den ersten Satz konnten wir für uns entscheiden, bei den anderen beiden lief es dann leider nicht so optimal und am Ende haben wir relativ knapp verloren. Jetzt heißt es: Vamos equipo, con fuerza .. nächste Woche gegen CEIKU und danach gegen Unidades Productivas!

Demnächst dürfte dann auch wieder die nächste Gruppenaktivität anstehen und ansonsten sind wir im Moment dabei, uns schonmal auf Weihnachten vorzubereiten.
Sämtliche Pläne, uns trotz Sonne, Wärme und Sommer in Weihnachtsstimmung zu bringen, stehen.
Erstmal danke an Jana, die mir den Dezember mit einem Miniadventskalender versüßen wird und mich mit dem ersten Weihnachtspäckchen schonmal in Vorfreude gestimmt hat. Ich bin gespannt, was noch so kommt. Danke schonmal, natürlich auch an Lea!!! :)
Dann werden wir noch von der Wohnung einen Adventskalender für alle basteln, wo dann für alle jeden Tag was drin ist. Dazu gibts dann noch Stollen von der Arco Iris Bäckerei!!!
Mal schauen, wir schwer das mit dem Baum wird. Es ist sowieso etwas eigenartig, die ganze Weihnachtsdeko und - beleuchtung zu entdecken, während man durch die Stadt läuft und die Sonne einem ins Gesicht scheint! Aber gut, immer mal was neues.
Ich bin gespannt, auch auf meine "Ferien" im Casa de Paso, wenn unser Projekt geschlossen wird über Weihnachten. Aber davon berichte ich ein anderes Mal...

Jetzt schonmal allen eine schöne Adventszeit, aber ich werde mich vorher sicherlich noch einmal melden!
Liebe Grüße aus dem somnmerlichen La Paz!!

Freitag, 5. November 2010

Todos Santos!

Und auch in Bolivien wurde es Zeit für einen Feiertag: Allerheiligen.
Am Montag, dem 1.11. hatten wir leider nicht frei, aber es war trotzdem kein ganz normaler Tag im Casa de Paso:
Erstens logischerweise wegen besagtem Feiertag. So wurde im Speisesaal ein Tisch mit Broten und anderen Lebensmittel aufgebaut. Und so "musste" jeder, der zum Mittagessen kam, zuerst vor dem Tisch für die Verstorbenen beten, und bekam nachher noch eine Tüte mit einer Art Popcorn und eine mit Brot geschenkt.. Also ich sollte das vielleicht kurz erkläre: Zu Allerheiligen ist es am Friedhof so üblich, dass man zu den Gräbern geht, die Angehörigen fragt, ob man für den Verstorbenen beten kann und als Dank bekommt man Brot geschenk. Interessante Sache! So sind wir am Dienstag morgen auch erstmal zum Friedhof gegangen, haben einige Gräber von Verstorbenen der Fundacion besucht und haben dann noch an einem Grab gebetet.
Apropos: die Gräber sind hier etwas anders gestaltet: Schwer zu erklären.. Man kann sich das etwa wie ein "Regal" vorstellen mit einzelnen "Fächern" für die Gräber- man sagte mir, dass es in Italien bzw Kroatien auch so ist-.. Und vor den meisten Gräbern sind dann etweder Glasscheiben oder Gitter und innen drin Tafeln mit dem Namen usw. Dann sind da allerdings auch noch jene Gräber, wo einfach in den Beton der Name und das Datum eingeritzt wurde.. ganz schön krass der Unterschied..

Aber gut, kommen wir zurück zum Montag.
Am Nachmittag haben wir Besuch von einer deutschen Delegation aus dem BMZ, der Botschaft und von der FAZ (Augen auf, vielleicht erscheint ja ein Artikel oder ähnliches über die FAI!) im Casa de Paso erwartet. Erstmal wurde alles geschmückt etc und auf der Cancha wurden sämtliche Geschenke/ Spenden der Botschaft an die Fundacion präsentiert.
Und um kurz nach 2 waren alle Kinder, Mitarbeiter, Volontäre etc auf der Cancha versammelt und dann kamen die feinen Anzugträger und ließen sich von allen Seiten begutachten. Dann hielt eine Frau der Botschaft eine Rede, die einige von uns in eine ziemlich unangenehme Situation brachte. Es ging die ganze Zeit darum, wie toll das deutsche Volk ist, dass sie die Fundacion finanziell unterstützen und der Höhepunkt wurde dann erreicht,als sie meinte, dass die Beneficiarios heute noch abhängig von den Deutschen wären, aber irgendwann ja eigenständig sein würden. Und die Freiwilligen würden ja auch so hart arbeiten und die Kinder würden so viel von uns lernen. Alles schön und gut. Aber man sitzt da als Deutscher zwischen den ganzen Kindern und schämt sich dafür, so reich und spießig zu sein.
Ich will das nicht alles schlechtreden, aber für meinen Geschmack war es zu überzogen! Aber immerhin wird man dann vielleicht in Deutschland mal auf sowas wie die Fundacion aufmerksam!!

Nachdem wir also am Dienstag frei hatten, wurde es am Donnerstag wieder hööchste Zeit für ein weiteres Volleyballtraining, bevor uns am Samstag (dh. heute) gleich zwei Gegner bevorstanden.
Zuerst gegen Betania und dann gegen Casa de Paso:
eigentlich keine wirkliche Herausforderung, nachdem wir schon gegen so gut wie alle starken Mannschaften gespielt hatten. Aber man darf sich ja auf nichts im Leben verlassen.
Betania ließ sich dann wie erwartet auch relativ einfach besiegen: beide Sätze ca. 25 zu 8. Bei Casa de Paso war das dann plötzlich jedoch nicht mehr so einfach.
Schon am Anfang lagen wir hinten, bis es dann irgendwann 20-15 für die anderen stand. Da kam schon etwas Panik vor der bevorstehenden Blamage auf. Wir konnten das Spiel dann aber noch rumreißen und haben den 1. Satz schließlich 26 zu 24 gewonnen.
Der Zweite gestaltete sich dann weesentlich einfacher und wir haben ihn dann auch mit 25 zu 8 schnell beendet und können jetzt also zwei Siege auf unser Konto gutschreiben lassen! Also equipo, wir sind noch im Spiel, mal schauen, ob wir es unter die besten vier Mannschaften schaffen!! Vamos!
Nach dem Spiel haben wir dann noch Kathia und ihre Familie zum Essen eingeladen.
Wie beistert Bolivianer doch von einer einfach Pilzsoße bzw Geschnetzeltem sein können. Schließlich gibt es hier außer Erdnusssoße immer nur trockenen Reis mit Fleisch und Salat. Fazit also: der Tag war ein voller Erfolg in jeglicher Hinsicht.
Mal sehen, wie es morgen wird: Anna, Hannah und Steffi spielen wieder in El Alto mit Kathia und ihrer Mannschaft Fußball und diesmal werde ich mich motivieren und mitkommen zum Anfeuern!
Und jetzt werden wir erstmal totmüde von der ganzen Anstrengung heute ins Bettchen fallen, nachdem wir uns doch dagegen entschieden haben, auszugehen!
Wenn ich schaffe, werd ich morgen noch Fotos vom Friedhof etc hochladen, ansonsten Hasta la proximo!
Veri

Dienstag, 2. November 2010

Eine Runde Fotos

Hilfe, es wird mal wieder Zeit... Pues, aqui estan:


Yungas:



Mit Chino und Kevin am Pool:





Kathias Hochzeit:






Anna und ich mit unserer Chefin:




Sonntag, 31. Oktober 2010

Volles Programm!

Bevor es wieder so weit kommt, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich anfangn soll zu erzählen, schreibe ich lieber direkt mal!
Dieses Wochenende war mal wieder ziiemlich vollgepackt, aber auch gut :)
Anna und ich hatten zum Glück am Freitag frei, weil unser Projekt sich für das letzte Wochenende einen freien Tag genommen hat!
So haben wir uns erstmal mit unseren bolivianischen Freunden getroffen und dann am Freitag, Zeit genommen für Dinge, die normalerweise auf der Strecke bleiben. Außerdem wurde es krasserweise Zeit für den ersten Zwischenbericht:-O. Tatsächlich ist schon ein Viertel unseres Jahres hier rum und es war irgendwie schwierig die ganzen Erfahrungen und so in 1-2 Seiten zusammenzufassen. Aber ich werde den Bericht vielleicht die Tage mal hier hochladen, falls das nicht den Rahmen sprengt.
Aber jetzt zurück zum Wochenende:
Am Samstag wurde es mal wieder Zeit für eine Runde Volleyball: einer neuer Gegner stand uns bevor: Ninas Obrajes, eines der stärksten Teams der Fundacion!!! Nachdem dann auch kurz (und wenn ich kurz sage, meine ich kurz:D ) vor Beginn des Spiels der letzte Spieler unserer Mannschaft angetrudelt ist, ging es los: den ersten Satz haben wir blöderweise ziemlich klar verloren, dafür aber den 2. gewonnen, was schonmal ein wichtiges Ziel war!! Und dann ging es also in Runde 3, welche sich als Kopf-an-Kopf-Rennen herausstellte. Leider haben wir dann am Ende knapp verloren, aber es hat Spaß gemacht und ich hoffe, dass wir am nächsten Samstag, wo uns gleich zwei Spiele bevorstellen, gewinnen können!! Vamos equipo!!
So, nachdem das Spiel dann vorbei war, ging es auch direkt weiter zur Kirche, in der Kathia, Annas und meine Kollegin, geheiratet hat. Steffi, Toby und ich sind also mit Sportsachen dahingekommen (komischerweise mit als erste, wo wir uns so einen Stress gemacht haben), was ein bisschen peinlich war, aber es hat sich gelohnt. Die Messe war zwar ziemlich kurz und schlecht besucht, aber es war schön! Die Kathia war so hübsch!!
Nachdem Toby, Steffi und ich uns dann zuhause umgezogen haben, ging es weiter zur großen Party, wo die halbe Fundacion sich zusammengefunden hat:D Echt lustig! Wir haben getanzt, unter anderem einen lustigen Volkstanz, versucht uns nicht von den Bolivianern abfüllenzulassen und und und. Und natürlich durften so gewisse Knüller nicht fehlen.
1. Wenn man dem Brautpaar gratulieren und die Geschenke abgeben will, muss man erstmal die Runde machen: Eltern des Manns, Eltern der Frau und dann natürlich das Brautpaar. Und bei der ersten Runde Küsschen geben, streut man allen Blumen auf die Haare. Dann gehts ans trinken: Zuerst 2 Pinnchen mit irgendeinem süßen Zeug und dann ein Glas Bier, was man erstmal wegexen soll.. wenn das mal gut geht! Dann geht die nächste Runde Küsschen los, wobei denen, die gratulieren, dann die Blumen auf die Haare gestreut werden. Interessant.
2. Zum essen gab es einen großen Teller mit einem riesen Stück Fleisch, einer Kochbanane, 2 Kartoffeln (mit Schale versteht sich) und dazu Salat! Alles schön und gut.. aber wo ist das Besteck? Fehlanzeige. Essen wir doch alles mit den Händen.
Später wurde dann die Torte serviert. Schön sahning versteht sich. Und auch hier keine Spur von Gäbelchen oder Ähnlichem. Aber auch das muss man mal mitgemacht haben:D
Wir haben uns jedenfalls sehr amüsiert beim Cumbia-Tanzen und haben uns natürlich nicht von diversen Jungs, die meinten, von den Gringas beim Tanzen Fotos zu machen, irritieren lassen.
Und so ging es irgendwann müde nach Hause und wieder haben wir etwas mehr über bolivianische Sitten und Bräuche gelernt :)
Viele Dank, Kathia, für die Einladung! =)
Ja, den Sonntag haben wir uns dann eindeutig zum Ausruhen verdient und morgen geht es dann wieder auf zur Arbeit. Es ist zwar Feiertag, aber da wir Besuch von irgendwelchen hohen Tieren der deutschen Politik (keiner weiß genaueres.. ) erwarten, müssen wir natürlich antanzen. Dafür haben wir dann Dienstag frei und werden mal miterleben, wie hier Allerheiligen gefeiert wird! Dann werd ich mich nochmal melden.
Bis dahin, einen schönen Feiertag!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Chacaltaya und Yungas!

Hola a todos!! :)
Es wird mal wieder Zeit, dass ich was blogge und diesmal nehm ich mir vor, nicht wieder einen Roman zu schreiben ;).
Also kommen wir gleich auf den Punkt:

Am Mittwoch haben wir unseren Gruppenausflug für Oktober gemacht: und zwar sind wir.. oh je oh je... auf den Chacaltaya gestiegen, ein ca. 5.300 Meter hoher Berg.
Ich hatte vorher schon die böse Vorahnung, dass es anstrengend wird.. und es wurde tatsächlich krass..
Um 9 Uhr ging es also los und nach gut 2 Stunden Busfahrt mussten wir ungewollt anhalten. Und zwar sollte es eigentlich noch höher auf den Berg gehen (über leiicht enge Straßen am Berg entlang versteht sich). Blöderweise fing es an zu schneien und der Bus musste anhalten. Somit mussten wir zuerst zu einer Hütte hoch und von da aus sollte es zum Gipfel gehen. Leider hab ich es nicht mal bis zur Hütte geschafft. Wenn man eh schon nicht so auf Bergsteigen steht und dann noch auf guten 5000 Metern Höhe ist.. da kann einem schonmal die Luft wegbleiben! Somit hab ich kurz vor der Hütte aufgegeben und bin mit Steffi, die Knieprobleme hatte bzw hat, wieder runtergegangen.. im Schneesturm!! Und nach ner halben Stunde oder so kamen wir an die Stelle, wo der Bus STAND! Er war nicht mehr da.. Blöd nur, wenn man vor lauter Schnee keine Orientierung mehr hat. Aber wir sind einfach mal auf gut Glück weiter runtergelaufen und tatsächlich fanden wir den Bus. Der Busfahrer hat uns dann erklärt, dass es zu doll geschneit hat und er sonst nicht mehr runtergekommen wär!
Naja.. nach etwas mehr als ner Stunde kamen dann die anderen auch zurück und dann ging es -mit nassen und kalten Füßen und total durchgefroren- endlich zurück nach La Paz! Das hätten wir auch geschafft!

Und jetzt die nächste Aktion:
Am Freitag sind wir mit unserem Projekt in die Yungas (Tiefland) gefahren.
Anna und mir graute es schon.. wenn man bedenkt, wie es in Copcabana war ( ich sag mal Zimmer ohne Fenster etc..) ..
Und der erste Klops kam dann direkt Freitag morgen. Pünktlich wie immer, kamen Anna und ich um HALB 7 wie bestellt am Casa de Paso an. Dumm, dass uns keiner mitgeteilt hatte, dass der Bus erst um 8 kommt, anstatt um 7. So standen wir da, ohne Mitarbeiter mit den Kindern, bis es dann schließlich um 10 nach 9 losging.
Nach ca. 3-stündiger Fahrt kamen wir dann an. Und oh Wunder: alles war grün und warm!!! :):) Ein ungewohnter Anblick!!
Nachdem wir dann das Camp ausgecheckt haben, ging es direkt in die Küche, um das Mittagessen zu machen. Interessant für gut 60 Leute zu kochen.
Zur Belohnung ging es dann mit den ganzen Kindern schwimmen.. oh jaa! das Camp hatte neben mehreren Sportplätzen auch einen Swimming Pool!
Okay.. ich überlege gerade, was wir noch alles gemacht haben.. aber irgendwie bestand Annas und mein Tagesablauf nur aus kochen, Essen servieren, spülen und dann irgendwelchen Kindern herrennen. Und halt zwischendurch schwimmen und volleyball spielen. Am Freitag Abend haben wir dann noch einen sogenannten "Taller de Formacion" gemacht. Also quasi ein paar Spiele und Aktionen, um den Kindern Werte beizubringen. Ziemlich chaotisch wie immer :D !
Und dann stand die Nacht bevor.. und im Nachhinein muss ich sagen, dass es im Vergleich zu Copacabana luxoriös war. Okay, es war warm und die Zimmer einfach, aber es war gut!
Das einzig blöde war nur, dass die Toiletten anstatt Türen Vorhänge hatten, die leider ihre Funktion etwas verfehlt haben.. aber man wird ja abgehärtet! Diverse Gerüche werden auch gar nicht mehr wahrgenommen :D
Als Entschädigung hatten wir ja Wärme, Sonne, Bäume und den Fluss. Dieser Rio..
Eigentlich sollten wir alle zusammen kurz vor der Rückfahrt, nachdem alles aufgeräumt wurde, noch zum Fluss, der direkt neben dem Camp vorbeifließt, gehen.
Blöd nur, dass einige Kinder vorher schon zum Fluss abgehauen sind und wir schließlich mit Sucy, unserer Kollegin, hinterhergegangen sind. Wir sind dann noch kurz dageblieben und schon kamen Jose Luis und Joaquin (auch 2 Kollegen) hinterher, um uns zurückzuholen und zur Hermana (unsere Chefin) zu schicken. Das war dann wohl so, dass irgendwelche Kinder zur Hermana gegangen sind und uns "verpetzt" haben. Und dann ging die Moralpredigt los. Erst wurde abgecheckt, wer alles am Fluss war und dann standen wir dann im Kreis und die Hermana hat uns erklärt, dass wir doch alle wie eine Familie sind und die anderen hätten alle mitgeholfen und uns wäre das ja egal. Interessant. Vor allem weil Anna und ich ja nie etwas tun... Sobald wir mal 5 Minuten irgendwo sitzen und uns grad mal ausruhen, kommt Fräulein Chefin und erklärt uns, dass wir bei den Kindern sein müssen. Eigentlich ist das ja kein Ding, die sind ja alle total süß, aber irgendwann wird es auch mal anstregend und man brauch ne kurze Pause.
Na gut.. da standen wir also und durften uns anhören, dass es ihr besonders Leid tut für uns und die Sucy. Und zur Strafe mussten wir dann mit den anderen "Bösewichten" dableiben und nachher alles zum Bus schleppen. Que mala gente somos, nove?
So ca. um 4 Uhr, nachdem wir vorher umsonst nach einer verschollenen Gabel gesucht hatten, ging es dann nach Hause. Zwar ins Kalte, aber doch ins vertraue La Paz :)
Und wie immr wurde die Busfahrt ein Highlight, als der Lärmpegel stieg durch Gesang, Geschrei und das altbekannte Spiel "Llego carta". Aber alle 3 Stunden gehen vorbei und um ca. 8 Uhr waren wir dann am Casa de Paso.
Diesen Sonntag haben wir uns jetzt wirklich mal Ruhe und Entspannung verdient, bevor die nächste Woche losgeht mit sicherlich wie immer 2 mal Volleyballtraining sowie einem Spiel des Turniers,unzähligen Überstunden und sonstigen Überraschung.
Gleich lade ich dann noch ein paar Fotos hoch und dann hab ich meine "Pflicht erfüllt". Ein kleiner Tipp noch: immer mal auf Annas Blog gucken, weil wir uns immer absprechen, wer welche Fotos hochlädt, weil wir nicht beide die gleichen nehmen wollten!
Pues.. hasta la proxima!
Grüße ins kalte Deutschland!

Sonntag, 3. Oktober 2010

2 Monate La Paz!!

Kaum zu glauben, oder?? Wir sind schon mehr als 2 Monate hier.. die Zeit vergeht einfach so schnell. Zumindest für uns. Jeden Tag erlebt man etwas neues, lernt mindestens ein Wort dazu oder übernimmt diverse typisch bolivianische Redensarten (z.B. "nove" = nicht wahr? oder "ya pues" = "also gut/los gehts etc... ) ein bisschen mehr.
Für außenstehende scheint es wohl, dass wir ein unglaubliches Programm haben, was eigentlich kaum zu schaffen ist (man beachte die Länge meiner vorherigen Blogeinträge), aber das liegt einfach dadran, dass man über allen möglichen Kram berichten kann. Wenn einem dann die richtigen Wort einfallen.
Schon über das Essen im Casa de Paso könnte ich Romane schreiben -um nur ein Beispiel zu nennen.
Diese Woche hatte unser Projekt wieder das Vergnügen, bei der Essensausgabe mitzuhelfen (auch "Comedor-Dienst" genannt). Das bedeutet: viertel nach 12 im Speisesaal antanzen, Stühle runterstellen, das "Gesöff", das es zum Nachtischt gibt, in Becher kippen, Löffel zählen und dann kanns losgehen. Als erstes von allen Beneficiarios und Mitarbeitern etc. kommen die Casa de Paso-Jungs und haben die Freude, das wundervolle Essen anzublicken... oder auch nicht.. diese Woche hat es echt die Spitze erreicht..
Montag ging es relativ normal und gut (also nicht im ironischen Sinne) los mit Fleisch, Reis und Salat. Dienstag lecker Spagetti Bolognese, Mittwoch ähnliches wie Montag nur mit Rotkoh (tatsächlich existiert Rotkohl).. und dann gings los.. Donnerstag: unser Lieblingsessen.. nicht.. eine Kartoffel, ein Ei, ein Stück Käse und ein Salatblatt und das alles bedeckt von einem Riesenklecks Erdnusssoße. Das heißt: alles schmeckt nach Erdnuss. Ach und das beste hab ich vergessen: die Suppe. Gegenüber von mir entdecke ich im Teller eines Jungen eine Hühnerkralle in der Suppe. Noch schockierter waren Anna und ich dann, als der Junge diese Kralle genüsslich abnagte. Könnte es noch schlimmer kommen? JA!
Freitag: Panza = Kuhmagen in Stückchen in einer Soße mit Kartoffeln und dazu Reis. njam njam!
Und nicht zu vergessen: den Überraschungseffekt der Suppe: mit jeder Kelle holte die Köchin eine Hühnerkralle aus dem Topf, sodass quasi jeder den "Jackpot" ergattern konnte.. na gut.. ich will nicht weiter drüber nachdenken!
So viel zum Thema Essen! Andere Länder, andere Sitten! Wir schlagen uns tapfer!

Was gibt es noch zu erzählen?
Heute beginnt das langersehnte (von manchen zumindest) Volleyballturnier der Fundacion, weswegen unser Projekt die letzte Woche mal wieder übermotiviert trainiert hat. Somit waren schonmal 2 Abende der Woche verplant.
Und hätte ich Montag nicht den Schlüssel meiner Chefin mit nach Hause genommen, wäre der Abend immerhin chillig geworden.. aber nein. so mussten Anna und ich sofort wieder zurück zur Arbeit, damit die Hermana das Büro abschließen kann. Dumme Aktion!!

Erwähnenswert wäre vielleicht noch der Freitag (also gestern), wo die "Coronacion Bufa" stattfand. Dabei handelt es sich um eine Feier, wofür jedes Projekt etwas vorbeitet und dann vortanzt oder -spielt. Der Witz daran ist, dass man pro Projekt ein Päärchen haben muss (oder auch mehr), wobei der Mann sich als Frau verkleidet und andersrum. Und die besten 3 Beiträge erhalten dann Preise. Blöderweise war unser Projekt ziiiemlich unorganisiert und hat spontanerweise am Freitag Nachmittag den Plan noch geändert und auf einmal sollten Anna und ich dann etwas vortanzen. Und zwar etwas sehr unlustiges.Blöd! Hätten sie uns nicht erst Donnerstag von der Feier erzählt, hätten wir mehr Zeit gehabt.. So haben Anna und ich dann spontan vorgeschlagen, ob es nicht zwei Mädchen aus dem Projekt machen könnten. Es ließen sich dann tatsächlich zwei finden, aber letztendlich war die ganze Aktion total chaotisch und.. ob mans glaubt oder nicht.. wir haben nicht gewonnen. der 3. Platz ging ans Casa de Paso mit Paul als megalustiges (für mich hätte es für den 1. Platz gereicht..:) Blumenmädchen, der 2. an Apoyo Familias und der 1. an die Guarderia (Kindergarten) Betania.. Danach wurde noch getanzt und Anna und ich haben uns gut mit den kleinen Casa de Paso-Jungs amüsiert :) .
Um 10 Uhr war dann alles vorbei und zuhause angekommen, haben wir uns unseren Schlaf gegönnt, schließliczh müssen wir ja heute unsere Ehre wiederherstellen und die Verwaltung besiegen!! Auf gehts. Vamos equipo!

Ja.. So ist das eben.. 2 Monate Bolivien!
Einerseits vergeht die Zeit so schnell, andererseits kommt es mir so vor, als wäre ich schon ewig hier. La Paz ist definitiv mein Zuhause geworden, auch wenn ich logischerweise Deutschland manchmal vermisse.
Es gibt Momente, da fahr ich mit dem Bus durch die Stadt, stelle mir vor, wo ich gerade bin und kann es eigentlich immer noch nicht fassen: Lateinamerika.. da, wo ich immer hinwollte.
Nie konnte ich mir vorstellen, wie es hier ist. Es musste doch irgendwie großartig sein. Und es ist tatsächlich so.
Oft erinnere ich mich zurück, wieviele Zweifel ich hatte, wieviele Ängste. Alle unbegründet.
Klar sind manche Dinge "unschön". Wenn man zum Beispiel drüber nachdenkt, dass man tagtäglich mit Kindern arbeitet, die schonmal auf der Straße gelebt haben oder von ihren Familien verstoßen wurden. Oder wenn die Kinder einem unter Tränen erzählen, dass sie von ihren Eltern geschlagen werden, und das zum Beispiel nur, weil sie einen Bleistift verloren haben. Oder wenn man sich wundert, warum die Kinder beim Mittagessen "gezwungen" werden, aufzuessen, und später erfährt, dass sie einfach abends zuhause nichts mehr bekommen.. Das alles macht mich schon traurig. Und gleichzeitig glücklich, dass es so etwas wie die Fundacion Arco Iris gibt! Und ich bin froh, ein Teil davon sein zu dürfen, auch wenn ich die Welt dadurch nicht wirklich verbessern kann!
Also.. auf weitere tolle, unvergessliche 10 Monate Bolivien!!

Sonntag, 26. September 2010

Tiwanaku und Banquete de Migajas!

So ihr Lieben,
ich weiß, ich habe meinen Blog die letzte Zeit etwas vernachlässigt, deswegen hole ich jetzt alles nach.
Am besten fange ich bei letzten Montag an. Vorher ist irgendwie nichts großartig spektakuläres passiert. Meistens besteht meine Woche eh nur aus arbeiten, danach vielleicht noch einkaufen oder Volleyballspielen mit dem Projekt und dann ab nach Hause und ausruhen!

Letzten Montag stand dann allerdings die 2. Gruppenaktivität an. Und zwar haben wir uns um 9 Uhr alle getroffen und uns, wie schon nach Achocalla, von einem kleinen, doch recht langsam fahrenden Mikrobus nach Tiwanaku (oder doch Tiahuanaco!!??) bringen lassen. Und ca. 2 Stunden zu spät als geplant kamen wir dann auch tatsächlich an. Und schon folgte das nächste "Problem": Und zwar hatte Johanna eigentlich vorher ausgemacht, dass wir nur 10 Bolivianos anstatt 80 für den Eintritt bezahlen müssen. Aber anscheinend sollte es doch nicht so sein. Nach langer Diskussion waren es dann am Ende 40 und wir haben uns geschlagen gegeben.
Ach ich sollte vielleicht sinnvollerweise noch sagen, was genau Tiwanaku ist. Ich hab das zwar nich ganz durchblickt,aber es handelt sich um eine Art Museum, wo man Ruinen, die von einer prä-inka Kultur stammen (Wikipedia sei dank:D ), besichtigen kann. Das ganze besteht aus einem Museum innen drin und draußen dann noch eine Art Hügel.
Also wir wurden dann von einem Reiseführer begleitet, der uns zunächst auf diesen Berg geführt hat, wo wir an sämtlichen Steinen, Skulpturen und anderen Überresten stehengeblieben sind, um uns aufklären zu lassen über die Kultur der Einwohner damals. Beispielsweise gab es Steine, die an ein Sprechrohr oder Megaphon erinnern: wenn man von der einen Seite durchspricht, kommt es auf der anderen Seite laut raus. Klingt faszinierend, ist auch so!
An einer anderen Stelle wurde uns dann gezeigt, dass die Mauern schon damals perfekt im rechten Winkel und sonst was konstruiert wurden. Ich muss gestehen, dass ich den Beiträgen des Reiseführers nicht immer gut zugehört habe, aber das liegt wohl an meiner fehlenden Interesse an Archäologie und so hab ich einfach mal diese vielen Steine auf mich wirken lassen.
Im Anschluss an diesen Rundgang haben wir noch das Museum besichtigt.
Dort konnte man dann aus Keramik oder Ton oder sonst was angefertigte Figuren, Besteck und andere Alltagsgegenstände angucken. Allerdings lief uns die Zeit davon, weil wir noch zum Abendessen beim Padre eingeladen waren und somit sind wir nachdem wir mittaggegessen haben, direkt wieder abgedüst Richtung La Paz.
Und oh Wunder.. auch die Rückfahrt hat sich als langwierig herausgestellt. Man muss dazu sagen, dass man mit Auto eigentlich 1-2 Stunden nach Tiwanaku braucht, aber mit dem Mikrobus doch tatsächlich knapp 3. Unterhaltsam war dann auch noch, dass der Fahrer das Lenkrad nicht eine Minute ruhig halten konnte, und so fuhren wir doch permanent, wenn auch minimal, Schlangenlinien.
Trotzdem kamen wir um kurz vor 7 pünktlich wie es sich für Deutsche gehört beim Padre an.
Und dann ging das große Futtern los: Es gab massenweise Pizza und natüürlich durfte der Nachtisch nicht fehlen. Nachher wurde dann noch die Gitarre rausgeholt, allerdings hat sich nach ein paar Liedern schon die erste Gruppe verabschiedet (inklusive mir), weil wir einfach so müde waren. Und so sind wir mit dem Padre so verblieben, dass wir ein zweites Mal vorbeikommen und dann werden die Tische weggeschoben und es wird getanzt ;) !! Ich bin gespannt..

Dienstag war dann "Dia del estudiante" (Tag des Schülers)und gleichzeitig Frühlingsanfang und Valentinstag und unser Projekt hat dies als Anlass genommen, sämtliche Kiddis in einen Park namens "Pura Pura" mitzunehmen.
Und so machten wir uns morgens um ca. halb 10 mit der ersten Gruppe auf den Weg.
Schon vorher war mir klar, dass der Ausflug im Chaos ausarte würde und als wir dann ankamen, wurden meine Befürchtungen bestätigt. Denn: Park ist nicht gleich Park.. nein.. Pura Pura ist ein einziger Berg. Ein Park am Hang also. Blöd nur, wenn sämtliche Grünflächen fehlen und stattdessen reiner Staub vorhanden ist, der von Unmengen (nicht nur wir hatten diese Idee.. war ja klar, schließlich war der Eintritt für Kinder frei) von tobenden Kindern aufgewirbelt wurde. Da bleibt keine Hose sauber!
Annas und meine Aufgabe war es dann erstmal, Brote für alle vorzubereiten. Der beste Teil war dann der Kampf mit der Mayo, die sich in einem Beutel befand und einige Male hat Anna dann nicht das Brötchen, sondern meinen Arm getroffen. Bitter!
Pünktlich zum Mittagessen haben wir uns dann wieder auf dem Weg Richtung Casa de Paso gemacht... das sollte man nicht unterschätzen: 1. den Berg hochkraxeln und 2. gleichzeitig darauf achten, dass auch alle Kinder mitkommen, was sich bei manchen Spezialisten als schwierig herausgestellt hat. Und der Witz war, dass uns Nachmittags das gleiche Schicksal erwarten würde. Und diesmal mit noch mehr Kindern. Und wieder mit Brötchenschmieren und Sauerei.
Nach einigen Rutschpartien, unzähligen Runden Klatschspielen und schließlich wieder Bergsteigen, hatten wir einen anstrengenden Arbeitstag überstanden.. fast.. denn wie jeden Dienstag ging es noch mit den Mitarbeitern Volleyball spielen. Und nach langer Überwindung und nachdem Anna und ich im Casa de Paso eingesperrt wurden, sind wir dann doch mitgegangen. Nach einer Stunde wurde es uns dann aber zu viel,schließlich mussten wir ja fit sein für Mittwoch, wo das zweite "Highlight" der Woche anstand: das Fest der Fundacion, auch Banquete de Migajas genannt
Nachdem Anna und ich mal wieder ( wie könnte es anders sein.. ) "pünktlich" um halb 6 nach Hause gegangen sind (nein..wir machen kaum Überstunden.. zur Info: unsere Arbeitszeit geht bis 5, aber es verzögert sich meistens, weil wir warten müssen, bis alle Kinder weg sind und dann müssen wir noch 2 Trödeltanten zum Bus bringen.. ), hieß es dann Beeilung: Kleidchen und Schuhe lagen bereit und nachdem alle fertig waren, machten wir uns auf den Weg zum schicken Radisson Hotel. Dort standen schon Häppchen von der Arco Iris Bäckerei bereit und nach kurzer Verzögerung ging das Programm los: unter anderem wurden 2 Filme ( über das Mädchenheim und das Krankenhaus) gezeigt, diverse Menschen geehrt (" und jetzt noch einmal ein Applaus für den Padre") und es wurden Spendengelder übergeben. Das ganze wurde uns dann "versüßt" mit Käsehäppchen, Brot und Getränken. Und der Burner war dann, als ein Clown in Begleitung mit Elmo (das rote Monster aus der Sesamstraße) kam. Gut, dass ich direkt mal ein Foto gemacht hab =) Ich mag Elmo hihi (grüße an Diana!! .:P)
Jedenfalls war der ganze Spaß dann um 11 Uhr vorbei und nach langem Überlegen, haben wir uns doch entschieden, sinnvollerweise direkt nach Hause zu gehen, anstatt in eine Bar oder Disko.
Also zusammenfassend würd ich sagen, dass der Abend ganz witzig war, das Programm aber eher eintönig. Das Beste war ein Sänger mit Gitarre, der sämtliche Stimmungsheber rausgehauen hat und den Saal zum Klatschen gebracht hat !!!

Ja ok.. was gibt es noch zu erzählen. Der Donnerstag wurde mal wieder nach einem anstrengenden Arbeitstag dem ungezügelten Gammel gewidmet, weswegen es dann Freitag dringend nötig wurde, dass Anna und ich das Wohnzimmer putzen.. und dann wurde erstmal die Musik aufgedreht und geschrubbt, bis das Wasser auch vollständig eine grau-schwarze Farbe einnahm. Zur Belohnung gönnten Anna, Roxi, Steffi, 2 bolivianische Freunde und ich uns dann einen lustigen Diskoabend in der Soundbar. Es gab sogar eine Liveband bzw Sängerin aus Argentinien!! Insgesamt doch ein sehr gelungener Abend ( besonders dank Mana-Musik, zur Freude von Anna und mir! )
Blöderweise mussten wir Samstag direkt mal relativ früh aufstehen, weil Mittags die Taufe von Kindern und auch Erwachsenenen der Fundacion stattfand. Und tatsächlich fand man einige bekannte Gesichter unter den Täuflingen wieder: 3 Kinder aus unserem Projekt und einige ausm Casa de Paso, die auch bei uns im Apoyo sind! Wirklich wirklich eine schöne Zeremonie, beginnend mit einer kleinen Rede vom Padre (mit Unterstützung von Zwischenrufen von einer Frau, die hinten in der Kirche stand.. :D ) und dann natürlich die Taufe an sich.
Nachher sind Anna, Roxana und ich dann noch kurz einkaufen gegangen und haben den armen Mario, der im Moment im Arco Iris Krankenhaus gammelt und sich sämtlichen Untersuchungen unterzieht, besucht. Den Abend haben wir dann essend und gammelnd ausklingen lassen.

Heute haben Anna und ich uns mal wieder, wie jeden Sonntag, auf dem Weg zum Markt gemacht. Und wir sind tatsächlich das erste Mal ohne Jacke rausgegangen. Frühling sei Dank. Man merkt jetzt schon, dass es wärmer wird =) mein Beileid, dass in Deutschland der Herbst vo der Tür steht, aber ich muss leider sagen, dass es echt herrlich warm ist und die Sonne den ganze Tag scheint. Aber ich will nicht zu laut schreien, schließlich heißt Frühling auch Regenzeit..
Nachmittags gab es dann lecker Pfannkuchen und nachdem wir alle genug rumgechillt haben, haben wir uns dann tatsächlich mal wieder in die Messe begeben. Und auch Messe ist nicht gleich Messe. Erstens gibt es anstatt Orgel- Gitarrenbegleitung und alle singen und klatschen mit und werden vom Pfarrer angestiftet die Hände auszubreiten und aus vollem Halse mitzusingen. Es geht wirklich die ganze Zeit so: "und noch lauter.. " "ihr braucht euch nicht zu schämen" . Das ist wirklich ein ganz anderes Feeling. Am Ende durfte dann natürlich die Weihwasserdusche nicht fehlen. Alle versammeln sich vor dem Altar und lassen sich vom Pfarrer und seiner Rose "nass machen" :) Ich denke in diese Kirche gehen wir jetzt öfters!

Ja.. und jetzt bleibt mir nicht mehr viel Zeit.. das Bettchen ruft, morgen um 7 klingelt der Wecker und eine neue Woche ruft! Mal sehn, was alles so passiert.
Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber ich habe ja so schon den Rahmen gesprengt.
Von daher, allen eine gute Woche und bis dann!
Listo listo...Saludos! =)

Kinder aus meinem Projekt auf der Cancha (Sportplatz.. im Casa de Paso)


Und das passiert, wenn man mit 1 oder 2 Kindern ein Foto machen will.. ;)


Ich bei einem meiner tausenden "Friseurtermine" (Standardfrage: "Te trenso?" = "Soll ich dir die Haare flechten?")... wie faszinierend Gringa-Haare sein können!


Tiwanaku!






Steffi, Mario, Anna, Roxi und Hannah auf dem Banquete:


Elmo und ich =):


Anna Banana und Serena Morena


Amadeo wird von Padre Jose getauft:


Und zu guter letzt: ein Sonnenuntergang, wie er im Buche steht: Frühling in La Paz:

Freitag, 10. September 2010

Copacabana

Also, wie schon angekündigt, folgt jetzt mein Bericht über unsere Wallfahrt nach Copacabana vom letzten Wochenende (nachdem die anderen es mir schon vorgemacht haben;) ).
Vielleicht sollte ich am Anfang noch sagen, dass Copacabana am Titicacasee liegt (er existiert!! ), nicht, dass ihr euch wundert, ob wir am Meer waren oder so.

Der eigentliche Troubel fing am Freitag an.
Um ca. 2 Uhr trafen sich sämtliche Mitarbeiter, Volontäre etc. der Fundación, um im Mädchenheim Sandwiche für die Fahrt vorzubereiten. Und es folgte direkt der erste "Schock", als ich den Speisesaal betrat: ein riiiesen Tisch nur voller Hähnchen!! Und zwar ganze.. zwar ist Hähnchen hier eigentlich ein Grundnahrungsmittel, aber das übertraf alles!
Also machten wir uns daran, Brötchen durchzuschneiden, mit Wurst bzw Hähnchen(inklusive Knochen, was es schwierig machte, das Brötchen zuzukriegen)zu belegen, in Servietten einzuwickeln und in die schon vorbereiteten Säcke zu packen. Natürlich musste hier genaustens auf die Anzahl geachtet werden, was nicht so ganz geklappt hat (müssen wir Jose Luis' Rechenkünste anzweifeln ?:) ), sodass am Ende alle Brötchen wieder ausgepackt, gezählt und die richtige Anzahl wieder reinpackt werden mussten. Was ein Spaß!
Danach wurden Brötchen, haufenweise Getränke, Kisten mit Süßigkeiten und und und in einen LKW verfrachtet, und dann war alles vorbereitet für die große Reise mit ca. 2000 Leuten der Fundación.
Am Samstag um 7 sollte es also losgehen. Obwohl Anna und ich am Freitag Abend eine Extraschicht spülen und wäscheaufhängen eingelegt haben, kamen wir doch am Samstag pünktlich um halb 7 am Casa de Paso an, und zwar als erste von unserem Projekt. Nach einigen Minuten kamen die ersten Kinder, aber von wem war keine Spur: von unserer Chefin und den Ecuadoren (Lehrern). Sinnvoll! Nach einiger Zeit kamen dann doch alle an, und wir haben uns in unseren Bus begeben (ja ich auch, nachdem ich noch einmal hochrennen durfte ins Büro, um den Schlafack meiner Chefin zu holen.. ). Dann ging es also los.
Als erstes wurden uns die (wundervollen..) orangenen Cappies überreicht. Es ist so, dass jedes Projekt Mützen in einer Farbe des Regenbogens hatte und wir hatten mit orange eindeutig das große Los gezogen.
Schon nach kurzer Zeit fingen die Kinder an, wild rumzutoben und mit ihren Decken Höhlen zu bauen, sodass das ziemliche Chaos ausbrach und der Lärmpegel im Bus stieg. Aber sie haben die Rechnung ohne die Hermana (meine Chefin ) gemacht. Diese wusste sich nämlich mit einer ganz besonderen Art der Unterhaltung (oder soll ich Folter sagen? :D) zu helfen: eine CD mit 9 Marienlieder, die wir im Laufe der Fahrt doch tatsächlich sechs mal durchgehört haben. So lief die Hermana mit einem Grinsen durch den Bus und animierte die Kleinen zum Mitsingen. Und ob mans glaubt oder nicht: schon nach 2 mal durchhören, kann man das ganze Repertoire auswendig!
Nach einiger Zeit kam dann die Erlösung: unser erster Stopp in einem kleinen Dörfchen, wo wir uns alle samt ans Ufer des Titicacasees begeben haben, um diesen mit Massenabfertigungsschiffen zu überqueren. Auf der anderen Seite angekommen, ging das große Picknick los. Es kam zum freudigen Wiedersehen mit den Hähnchenbrötchen (und es hat sich also tatsächlich als schwierig herausgestellt, dieses zu essen.. ), dazu gab es Ketchup, Mayo und ein Getränk. Und nachdem die Kinder sich genug ausgetobt haben, ging es weiter nach Copacabana... und wieder folgte eine von den alt bekannten Liedern begleitete Busfahrt.
Kurz vor Copacabana stiegen wir dann alle aus, fanden uns entsprechend der Farbe unserer Mützen zusammen und von da aus ging die Prozession in Regenbogenfarben los. Im Dorf wurden wir dann herzlich von den Einwohnern mit Plakaten etc. begrüßt und während wir Maria mit Liedern wie "Santa Maria del camino" begrüßten, machten wir uns auf den Weg zur Kirche, wo wir eine Messe gefeiert haben.. wenn man das so nennen kann. Von Andächtigkeit oder sonstigem keine Spur: stattdessen wurde laut gesprochen, Fotos gemacht und sogar gegessen. Aber das ist wohl die Mentalität hier und bei 2000 Leuten, wovon der Großteil Kinder waren, ist das kein Wunder.
Im Anschluss daran ging es zum Strand, wo wir unsere Sachen aus dem Bussen geholt und ins Quartier gebracht haben.
Und hier kam direkt Schock Nummer 2: die Zimmer! Es handelte sich um ca. 6 Quadratmeter "große" Zimmer, in denen wir auf dem Boden schlafen sollten. Alles schön und gut, nur leider werden Fenster anscheinend überbewertet und einfach weggelassen... zuächst blieb nicht viel Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, weil das Programm weiterging, aber Anna und ich waren uns im Klaren, dass dies noch ein böses Nachspiel haben würde.
In der Hoffnung das vorher gesehene schnell verdrängen zu können, machten wir uns mit unserem Projekt auf zum Strand, wo die Kinder spielen durften. Also auch hier wieder keine Spur von Freizeit für Anna und mich, schließlich muss ja jemand auf die Peques (Pequenos = Kleinen) aufpassen.
Von hier aus startete dann die 2. Prozession, die uns wieder (wieder von denselben Liedern begleitet) zur Kirche führte. Da es langsam schon dunkel wurde, wurden Laternen an alle verteilt (in unserem Fall natürlich wieder orange). Und so breitete sich vor der Kirche ein Lichtermeer in Regenbogenfarben aus, zu dem wir sangen und uns des Leben freuten. Das war wirklich echt schön anzusehen und definitiv einer meiner Lieblingsmomente der Fahrt!!!
Weiter ging es dann mit einem zweigeteilten Programm: einmal für die ab 13-jährigen eine Art "Disko" und für die Kleineren eine Show mit Clown (+Handpuppe) etc, sowie Tänzerinnen, die sich verirrt haben und eigentlich für die Größeren tanzen sollten..
Und wo durften Anna und ich hingehen: nein.. nicht zu den Großen, wie der Großteil der Freiwilligen.. aber mit unserem Schicksal hatten wir uns schon abgefunden.
So wurden um kurz nach 9 noch die Brötchen mit Aufschnitt und eine weitere Ladung Getränke verteilt und dann folgte auch schon der Zapfenstreich! Leider Gottes..
Zunächst galt es zu klären, wer in welchem der 3 für unser Projekt vorgesehenen Zimmer schläft. Nachdem die Jungs sich im Ersten, die Mädchen im Zweiten und die Muttis mit den Babys im dritten Zimmer eingenistet hatten, blieb nur noch wenig Platz. Aber die Hermana hat sich stark gemacht und trotz fehlender Zustimmung der Mütter, suchten Anna und ich uns ein kleines (sagen wir winziges) Plätzchen im 3. Zimmer.
Als wir uns daraufhin auf den Weg zum Bad machten, folgte.. wer hätte es gedacht.. Schock Nummer 3: es gab kein Wasser mehr. Weder zum waschen, noch zum abspülen der Toiletten... Auch verständlich, wenn man bedenkt, dass für etwas mehr als 1000 Frauen nur 5 Toiletten vorhanden waren. Und so hieß es also Tür auf und "sin mirar" (ganz nach dem Motto "Augen zu und durch") rein.. Und so flüchteten wir schnell wieder vor dem Gestank und gingen zurück zu unserer "Zelle", um uns für die Nacht zu wappnen.
Mit eingezogenen Beinen quetschten wir uns samt Schlafsack in die kleine Lücke, allerdings ahnten wir, dass uns das nicht vorhandenen Fensters Probleme bereiten würde und da die Mutter, die an der Tür schlief diese nicht auflassen wollte, wechselten wir noch einmal die Plätze und genossen die frische Brise, die durch den offenen Spalt hereinkam. Allerdings nur kurz, denn den Muttern wurde es doch zu bunt und sie schlossen die Tür kurzerhand wieder. In der Nacht überkam mich dann allerdings doch die Platzangst und es gelang mir, die Tür zu öffnen, trotz Koffer, der davor platziert wurde (aus Platzmangel.. kein Wunder, wenn man mit ca. 12 Frauen + Babies in einem so kleinen Raum schäft). Um 5 Uhr morgens wollten Anna und ich dann aufstehen, um den Sonnenaufgang anzugucken. Pustekuchen. Es regnete! Aber wo wir einmal wach waren, sind wir kurzerhand aufgestanden und haben die restlichen Stunden bis zum Frühstück um 8 Uhr auf irgendwelchen Treppenstufen halbschlafend durchgeschlagen.
Nach dem Frühstück ging es dann an den Strand, wo wir zunächst unsere Sachen wieder in den Bussen verstauten. Danach sollten wir eine Bootstour machen, aber da es wieder regnete, suchten wir Schutz in den Bussen. Als es dann aufgehört hat, konnten die Kinder doch noch Boot fahren, aber Anna und ich waren eindeutig zu müde und angeschlagen und blieben im Bus, um zu schlafen.
Nach einiger Zeit wurde es dann Zeit, die Virgen Maria zu verabschieden (was sich als recht amüsant herausstellte!). So versammelten sich alle am Strand, um begeisterterweise der Virgen, die auf einem Boot ihre Runden auf dem See drehte, mit den bunten Mützchen zuzuwinken. Natürlich wurden hier wieder die alten Klassiker gesungen. Und nachdem wir dann mehrere Male der Muttergotter applaudiert und zugejubelt haben, gab es Mittagessen und danach machten wir uns (endlich) auf den Weg Richtung La Paz.
Und wieder stellte sich die Busfahrt als eher unschön heraus. Denn die Kinder fanden schnell eine Methode der Zeitvertreibung. Und zwar ein Spiel, wo immer einer anfängt und ruft "Llegó carta", was soviel heißt wie: es ist ein Brief angekommen. Daraufhin fragen die anderen, von wem, für wen und was drinsteht. Meistens endet das mit einem Inhalt wie "Te amo" (Ich liebe dich), worauf der gesamte Bus in Gelächter ausbricht.
Während die Educadoren es schafften, einzuschlafen, blieb Anna und mir nur übrig, uns nur fragen, wieso die Post denn Sonntags geöffnet hat. Und kurze Zeit später schlief auch Anna, sodass ich alleine versucht hab, die Menge zu beruhigen. Vergeblich. Also zog ich mir den Schal über den Kopf und hielt es aus.
Und irgendwann geht auch die schlimmste Fahrt vorbei und es ist doch wieder ein schönes Gefühl, zuhause zu sein. Und tatsächlich fängt man an, Dinge wie Fenster oder funktionierende Toiletten zu schätzen!
Also ich will nicht sagen, dass die Fahrt grausam war. Das Programm an sich und besonders auch der Titicacasee, der übrigens riiiesig aussieht, als wäre es ein Meer, haben mir super gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ich mich noch mal, dann ohne Projekt, auf den Weg mache.
Es war jedenfalls interessant zu sehen, wie Marienverehrung in Bolivien gestaltet wird und wieviele Menschen man doch in einem kleinen Raum unterzubringen.

Ja.. zum Schluss noch die neusten News aus La Paz direkt vom Casa de Paso :D
Am Montag durften wir direkt wieder bei der Arbeit antanzen, weil ein Fernsehteam da war. Und zwar wurde (glaube ich) Werbung für die am 22. September stattfindende Geburtstagsfeier der Fundacion gemacht. Der Arbeitstag stellte sich aber eher als unnötig heraus, weil nur wenig Kinder da waren.
Naja, dafür haben die dieses Wochenende einen Tag mehr frei, den wir uns auch nach diesem anstrengenden Wochenende und der darauffolgenden auch anstrengenden Woche echt verdient haben.
Und während jetzt fast alle in Sorata bzw. Cochabamba sind, genieße ich es, auszuschlafen und einfach mal zu entspannen.
Also mal schauen, was mich die nächste Woche erwartet!
Listo.. bis dahin allen ein schönes Wochenende und hasta prontito!
Verena

Die Pollos:


Die Prozession zur Kirche.. natürlich in Regenbogenfarben:




Die Kirche von Copacabana:


Mit den Kindern am Strand:


Prozession Nr.2: Ich geh mit meiner Laterne!:




Ausblick auf Copcabana:


(Misslungenes) Gruppenfoto am Schluss:

Besser zu spät als nie!

Bevor ich jetzt von unserer Wallfahrt nach Copacabana am letzten Wochenende berichte, wäre es sicherlich sinnvoll, doch noch Fotos von unserem Ausflug zum Valle de la luna zu posten. ;)
Also das sind jetzt nur einige, aber ich denke die Bilder vom Titicacasee sind dann doch interessanter!..
Pues.. aqui estan:






Dieses Bild passt jetzt nicht so ganz rein, aber weils so schön war, hier einmal La Paz by night original aus unserem Küchenfester!!

Sonntag, 29. August 2010

Me toca a mí ! =)

Nach einer weiteren Arbeitswoche, wird es mal wieder Zeit für mich, zu berichten.
Leider schaffe ich das meistens in der Woche nicht mehr so gut, weil ich abends um 6 ( wir arbeiten bis 5, müssen aber noch ca. 45 minten mit dem Minibus durch halb La Paz düsen) erst nach Hause komme und dann dementsprechend müde bin.
Aber das heißt nicht, dass die Arbeit keinen Spaß macht. Im Gegenteil...
Also diese Woche, die bei mir erst Dienstag anfing, weil ich am Montag mit Anna zuhause geblieben bin, drehte sich rund um die Novena: eine Marienandacht, die am Donnerstag stattfand und von unserem und dem Projekt "Calle" (=Straße) vorbereitet wurde.
So mussten also Einladungen fertiggestellt und verteilt werden, Geschenke gebastelt und der Raum gestaltet werden. Man bemerke, dass die Deko nachher doch recht kitschig ausfiel und Anna und ich uns gleich Frohe Weihnachten gewünscht haben... ich sag mal blinkendes Licht und irgendwelche Zweige und Tücher und in der Mitte eine Marienstatue. Aber so ist das hier!
Also stürmten am Donnerstag um 4 Uhr sämtliche Koordinatoren, Mitarbeiter, Freiwillige etc ins Casa de Paso und feierten die Andacht mit. Zu allem Übel durfte ich auch noch, begleitet von Anna und Tobi, die Bibel feierlich reintragen und vor der Virgen platzieren :D !
Und nach einigen Liedern (darunter unsere Favoriten Alabaré und die Hymne der Fundación :D), Gebeten und einer Ansprache unserer Koordinatorin, gab es dann zum Abschluss Empanadas mit Käse und einen seehr seehr leckeren Marmorkuchen! Eine sehr nette Abwechslung zur gewöhnlich schleimigen Suppe und sonstiger Pampe, die es zum Mittagessen gibt!

Aber zurück zur eigentlichen Arbeit. Trotz vieler Vorbereitungen blieb natürlich zwischendurch immer noch Zeit für die Kinder. Meistens helfe ich bei den Hausaufgaben bzw. achte darauf, dass nicht alle wild durchs Zimmer rennen und machen, was sie wollen. Eindeutige Highlights sind dann immer die Pause um halb 11 und nach dem Mittagessen, wo wir alle draußen in der Sonne spielen, lachen, uns umarmen oder doch wahlweise mit ein paar frechen Jungs spaßeshalber kloppen! Ich sollte vielleicht in diesem Zusammenhang noch den Titel "me toca a mí" erklären:
immer wenn wir Spiele spielen und man an der Reihe ist, wird einem sofort "te toca, te toca", was so viel heißt wie : "du bist dran!",von den Kiddis an den Kopf geworfen, worüber Anna und ich uns ab und zu relativ lustig machen!

Am Freitag hatten wir dann unseren ersten Freiwilligen-Ausflug zum Valle de la luna (Mondtal), was ca. eine halbe Stunde von La Paz entfernt ist. Also das ist schwer zu erklären, da helfen nur Bilder. Also es ist so eine Landschaft, die an den Mond erinnert. Eigentlich besteht das ganze nur aus einer Landschaft aus spitzen Felsen, an denen man entlang laufen kann. Es war schön anzusehen, aber relativ einseitig. Aber für den Anfang war es gut! Wir sind also ca. 2 Stunden rumgelaufen und haben uns dann in einen Park gesetzt, um über die vergangenen Arbeitswoch
en zu reflektieren. Es war echt interessant zu erfahren, wie es den anderen so ergeht und mal selsbt über alles nachzudenken.

Ja.. was gibt es sonst noch zu erzählen.. viel zu viel..
Letzte Woche haben Anna und ich uns, nachdem das Essen im Casa de Paso wieder eher mager ausfiel, zum ersten mal zu "Pollos Copacabana" begeben. Das ist quasi hier so eine Fastfoodkette, wo es halt Hähnchen (Pollo), sowie Pommes und Burger gibt. Ich kann nur eins sagen: njam njam :):)

Am Samstag, d.h. gestern, waren wir erst auf dem Markt morgens, wo wir uns eingedeckt haben mit Klamotten (darunter Kleider für weniger als 20 Euro), Essen, Schminke, Shampoo etc. Man muss dazu sagen, dass die ganzen Straßen einfach voll sind mit Ständen (dementsprechend funktiniert der Verkehr noch schlechter als sonst) und man findet einfach alles. Und das ist nicht übertrieben!
Abends sind wir dann noch in die Disko gegangen. Interessant solche Begegnungen mit aufdringlichen Neandertalern =) Aber es war doch lustig, vor allem bei Annas und meinem Lieblingslied "soy feliz, vamos que la vida es una fiesta" :D !
Also mein Fazit: gute Woche, gutes Wochenende!
Mal sehen, was morgen auf uns zu kommt und dann pilgern wir ja auch nächstes Wochenende nach Copacabana zum Titicacasee:):).
Bis dahin allen eine gute Woche und trockene Keller!!

Sonntag, 22. August 2010

1. Arbeitswoche

Da war es also soweit.. am Montag konnt ich nach (laaange vorher) überstandener Schweinegrippe zur Arbeit gehen.
Der Witz war, dass Anna nicht arbeiten durfte, weil sie etwas angeschlagen war.
Also musste ich mich selbst durchschlagen.
Ich kam also an, und direkt hieß es, dass wir ein Plakat zum Thema Umweltschutz machen. Am Dienstag gab es nämlich einen Wettbewerb unter allen Projekten der Fundacion.
Also haben wir den ganzen Tag an dem Plakat gebastelt. Ich musste hauptsächlich malen (was ja eigentlich nicht so meine Stärke ist..) , schreiben und schneiden, das heißt ich konnte meine wirkliche Arbeit noch nicht kennenlernen.
Der Knüller kam dann, als ich so 10 nach 5 nach Hause gehen wollte und die anderen alle schon weg waren. Aber ich kann stolz von mir behaupten, dass ich alleine nach Hause gefunden hab:)
Am Dienstag ging es dann wieder gleich los mit malen etc..
Am Nachmittag sind wir dann mit einer Lehrerin und 2 Kindern zum Casa Esperanza (Jungenheim) gefahren, wo der Wettbewerb stattfand.Hier haben sich alle zusammengefunden und jedes Projekt hat sein Plakat vorgestellt. Am Ende wurden dann die Sieger in jeder Kategorie verkündet.. und oh Wunder.. wir haben gewonnen:) die ganze Arbeit hat sich gelohnt und um ca. 6 Uhr ging es dann zurück zum Casa de Paso (da , wo mein Projekt ist).Von da bin ich dann (im Dunkeln...) allein wieder nach Hause gefahren und habe mehrere Nervenzusammenbrüche erlebt, weil ich nicht mehr wusste, wo ich bin. Aber es ist alles gutgegangen!
Am Mittwoch war dann ein legendärer Tag: Anna und ich sind zum ersten Mal zusammen zur Arbeit gegangen =).. und es war auch gleichzeitig für mich der erste richtige Arbeitstag, weil wir nicht mehr das Plakat machen mussten.
Morgens haben wir uns dann also aufgeteilt und jeder ist mit einem Lehrer mitgegangen und hat mit den Kindern gelernt. Bei mir war das eher mit ihnen lesen und aufpassen, dass die Kinder auch wirklich ihre Sachen machen. Dann in der Pause waren wir draußen und haben gespielt. Hierzu muss man sagen, dass der Knüller bei den Kindern echt Klatschspiele sind und einem daher ständig die Hände hingehalten wurden. Aber das ist ok. Die sind alle echt süß und auch anhänglich. Wenn man sich zum Beispiel an den Tisch setzen will, rufen die einen direkt zu sich und wollen, dass man neben ihnen sitzt.
Am Nachmittag war ich dann bei so Erstklässlern, habe mit denen gerechnet und gelesen und musste mir anhören, dass der eine z.B. das Heft des anderen zerrissen hat etc. Und ich wurde immer "Lehrerin" (Profe) genannt.. Lustig..
Der Donnerstag und Freitag wurde wieder etwas langweiliger, weil wir die ganze Zeit Einladungen für die Novena (Marienandacht), die nächsten Freitag in unserem Projekt stattfindet, basteln mussten. Aber Anna und ich haben uns schön nach draußen in die Sonne gesetzt und dabei auch mit den Kindern geredet und gespielt.=)
Am Freitag abend sind wir dann zum Haus gegangen und danach in die Stadt. Dort haben wir erst nur eine Bar gefunden, aber weil wir noch tanzen wollten, sind wir noch weitergegangen und haben tatsächlich was nettes gefunden.
Aber am Samstag wurde es noch besser. Erst sind wir zum König der Löwen Musical gegangen, was alle unsere Erwartungen übertroffen hat. Einige von uns waren schon in Hamburg und daher dachten wir, dass es eher amateur-mäßig bzw billig wird. Es hat ja auch nur umgerechnet 3 Euro gekostet. Aber die Kostüme waren echt gut und die Schauspieler auch! Sehr toll. Nachher hatten wir noch die Möglichkeit mit einigen Schauspielern Fotos zu machen.
Danach sind wir dann in eine Disko namens "Forum" gegangen.Zuerst war es sehr leer, kalt und es lief nur House-Musik. Aber nachher kam auch immer mehr Raeggeton, Salsa etc und natürlich der übliche amerikanische Kram.
Einige von uns hatten dann noch etwas aufdringlichen Kerlen zu kämpfen, aber wir passen alle gut aufeinander auf:) und so sind wir um 4 Uhr alle müde nach Hause gefahren.
Dementsprechend war heute (am Sonntag) nicht so viel los. Da wir kein Gas mehr für den Herd haben sind wir Pizza essen gegangen und danach war ich noch mit Anna, Mario und Paul in der Messe.Das war echtz lustig, weil der Priester aussah wie eine Mischung aus Dumbledore und Jesus selbst. Aber die Musik war gut. Anstatt gewohnter Orgelmusik spielte jemand Gitarre und sang dazu:) das war echt cool..
ja.. und jetzt werde ich gleich müde von allem ins Bettchen fallen, und dann geht morgen eine neue, hoffentlich genauso spannende Woche los. Ich freue mich auf alle, besonders die Kinder, die zwar auch anstrengend sind, aber trotzdem total süß!! Die werden mir sicher alle ans Herz wachsen, das weiß ich jetzt.
Also. ich lasse nächste Woche was von mir hören und wünsche allen eine schöne Woche!
Saluditos

Im Projekt




Nach dem König der Löwen mit Timon =)

Mittwoch, 11. August 2010

Fotitos

Eeendlich habe ich es geschafft, Fotos hochzuladen. Ich wollte zwar noch mehr, aber meine Kamera hat mich im Stich gelassen.
Also die ersten sind von der Entrada folklorica, dieser bunte Umzug von den Unis.
Die anderen beiden sind vom Fußballspiel. Eigentlich fehlen da noch lustige Bilder, wie z.B. vom Ende, wo die Polizisten aufs Feld gestürmt sind, um die Schiris nach Abpfiff vor Angriffen von den Spielern zu schützen=) und natülrich die Fankurve von Tigre.
Naja ich werde die Tage noch genug Zeit haben, da ich wie es aussieht erst Montag in einer Woche arbeiten kann. Obwohl es mir wieder besser geht, darf ich nichts machen, weil man mir heute gesagt hat, dass ich Schweinegrippe hab bzw hatte.Sehr amüsant... Ich will nicht sagen, dass ich denen nicht glaube (wobei der Test doch schon anders ist als in Deutschland), aber es ist einfach nur blöd, weil ich eigentlich wieder fit bin und mich folglich nur langweilen werde. Mal sehn wie es weitergeht. Ich will ja auch keinen anstecken und trage brav meinen (nervigen) Mundschutz..
Aaaaaaaber es gibt auch gute Neuigkeiten:
Vorhin hat Anna mich angerufen. Die anderen haben sich mit den Projekten geeinigt(ich konnte nicht dabei sein). Ich habe mein Wunschprojekt bekommen: Apoyo pedagogico.. das ist quasi eine Hausaufgabenbetreuung. Man hilft den Kindern, kontrolliert, ob sie alles gemacht haben und spielt auch mit ihnen. Das gute ist, dass das Projekt im Casa de Paso ist, wo noch andere Projekte untergebracht sind. Dh. ich kann vielleicht noch im CEIKU, einem Kindergarten mit üüüübergoldigen Kindern, mithelfen oder anderswo.
Mal sehen was Anna mir morgen erzählt. Denn wir werden zusammen im apoyo pedagogico arbeiten:):).
Ich werde die Tage also nicht so viel zu schreiben haben, aber sobald es losgeht, berichte ich natürlich.
In der Zeit werd ich nochmal Fotos hochladen und die Beine hochlegen -.-
Bis dahin , oink oink ...


Entrada folklorica:







Fußball: