Montag, 11. Juli 2011

Auf in den Dschungel!

Hallo ihr Lieben,

Morgen fangen unsere letzten zwei Wochen in Bolivien an. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht... Vor lauter Stress mit Gran Poder und der Arbeit im Projekt hatten wir keine Zeit in den Urlaub zu fahren. Deswegen haben wir unser Projekt in der letzten Woche allein die Yungas wandern lassen und uns zusammen mit Steffi und Hannah nach Rurrenabaque aufgemacht. Rurrenabaque ist ein kleines Dörfchen im Beni im bolivianischen Tiefland. Mit dem Bus ging es 22 Stunden lang immer Richtung Wärme und die Moto-Taxis (in Rurrenabaque fahren kaum Autos sondern fast nur Motorräder) haben uns nach unserer Ankunft in ein schönes Hostal gebracht. Das Hostal liegt am Rio Beni und ist aufgrund seiner gemütlichen Hängematten und dem genialen Pfannkuchen-Frühstück ein echter Glückstreffer gewesen. Nach der anstrengenden Busfahrt haben wir den Sonntag in Rurre verbracht.

Im Restaurant beim Warten mit dem guten alten Chiqui Choc (Kakao aus der Tüte)

Und dann kam der O-Saft doch endlich nach einer gefühlten Ewigkeit...

Am nächsten Tag haben wir unsere Tour in die Pampas gestartet. Das war für uns Altiplano-Gewöhnten mal ein ganz anderes Bild und auf unserer Tour durch die Pampas haben wir die Flora und Fauna noch weiter kennengelernt. Los gings mit einem Jeep, der uns am Hostal abgeholt hat. Mit an Bord waren schon unsere zwei mitreisenden Engländer, Isaak (liebevoll von uns Eiersack getauft) und Jack. Kurz darauf sammelten wir die siebte und letzte im Bunde auf - eine anstrengende Japanerin, deren Spanisch und Englischkenntnisse zu wünschen übrig ließen... Es konnte losgehen! Auf einer staubigen Huckelpiste fuhren wir drei Stunden lang Richtung Pampas, bis wir zum Mittagessen in einem Restaurant ankamen. Den Reis und die Linsen teilten wir brüderlich mit einem Schweinchen, was uns Gesellschaft leisten wollte.

Hannah, Anna und das Schwein :-)


Danach brachte der Jeep uns zum Rio Beni, wo wir nach einiger Wartezeit, unseren Guide Juan Carlos (alias Jack Sparrow) kennenlernten, unsere Rucksäcke auf dem Boot verstauten und uns nun auf einem Boot auf den Weg zum Camp machten. Wir beiden auf unserem Sonnenplätzchen im Boot! So sind wir über den Fluss geschippert. Kurz vor dem Einsteigen ins Boot haben wir uns noch gefragt, ob im Fluss ein Krokodil schwimmt, haben das vermeintliche Tier dann aber doch als Holz identifieziert, weil wir uns noch weit weg von Aligatoren glaubten. Doch nach unschlagbaren zwei Minuten auf dem Boot sahen wir den ersten Aligator. Nein, es war nicht nur einer, es waren viele!!
Die Krokodile waren unzählig. Und zu ihnen gesellten sich viele andere Tiere! Nach etwa einer halben Stunde auch rosane Flussdelfine. Unser Guide gab uns die Garantie dafür, nicht von Krokodilen gefressen zu werden und so sind wir in den Fluss gesprungen und mit den Delfinen geschwommen.
Ein Krokodil mit Schildkröten... Sowohl die einen als auch die anderen liegen übrigens die meiste Zeit einfach faul herum und sonnen sich.

Ein Riesenmeerschwein. Davon haben wir ganz viele zu sehen bekommen...


Klein Kroko beim Nachmittagssport. Diese Vögel sind riesig! Familie Aligator... Wie idyllisch!

Kommen wir zum besten Teil der Fahrt. Die kleinen süßen Herr Nilsons. Unglaublich schnuffig diese Äffchen. Unser Guide hat sie mit Bananen ins Boot gelockt... ... und sie zögerten auch nicht lange...
... sondern sprangen einfach auf unsere Köpfe (hier: Anna) - immer der Banane hinterher! Aber die Kleinen sind nicht nur süß, sondern auch schlau! Und während unser Guide damit beschäftigt war, die Affen vorne im Boot in Schach zu halten, sprangen andere Äffchen hinten ins Boot und haben Bananen aus dem Vorrat geklaut.

Kurz danach sind wir im Camp angekommen und haben direkt mal die Hängematten beschlagnahmt. Nach einem kleinen Snack sind wir wieder aufgebrochen, um den Sonnenuntergang mit einer Pacena in der Sun-Set-Bar anzuschauen. Zurück im Camp gab es Abendessen und wir haben den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen ging es auf Anakonda-Suche. Ausgestattet mit Riesengummistiefeln sind wir losgezogen! Ab in den Sumpf!!
Zunächst durch die Gräser...
Und dann wurde es ein bisschen nasser und sumpfiger. Unser Gleichgewichtssinn wurde auf die Probe gestellt und Steffi hat nicht bestanden... ;-) Aber auch wir anderen kamen ins Schwanken und das alles für eine Anakonda, die sich einfach nicht zeigen wollte
Egal, wo wir auch suchten...


Aber Spaß hatten wir vier trotzdem! (im Gegensatz zu unserer japanischen Mitstreiterin) Eine kleine Panne gab es dann noch, als wir mitten im Sumpf standen und unser lieber Jack Sparrow auf einmal Panik geschoben hat und uns aufs Trockene geschickt hat. Auf die Frage warum, hat er nur mit "Geh sofort aus dem Wasser" geantwortet. Kaum waren wir an Land, tauchte klein Schnappi auch schon auf... Aber ist ja alles gut gegangen! Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. So endete unsere Anakonda-Suche zwar ohne Anakonda, aber doch mit einem kleinen Schock und wassergefüllten Gummistiefeln!



Eine Dusche später machten wir uns zum Piranja-Fischen auf. Auf dem Bild sieht man unseren Erfolg vielleicht nicht, aber wir haben alle das ein oder andere Fischchen an Bord befördert. Jack Sparrow hingegen hatte mehr Erfolg als wir alle zusammen und hat uns gleich mal das Abendessen gefangen. Eine wirkliche Delikatesse sind die Viecher ja nicht, aber er hat es ja nur gut gemeint. Haaaaaaaaaaaaallooooooo!! :-)
Beim Fischen hat uns ein Adler zugeschaut und als unser Guide ihm einen Fisch zugeworfen hat, hat er seine Flugkünste und Raubverhalten unter Beweis gestellt. Nachdem wir die Piranjas verspeist haben, sind wir nochmal mit dem Boot aufgebrochen, um Krokodile zu suchen. Wenn man mit der Taschenlampe ins Krokodilauge leuchtet, reflektiert dieses mit rotem Licht. Ganz schön unheimlich wie viele Krokodile unser Nachtlager "bewachten"! Also schauten wir irgendwann lieber nicht mehr den Aligatoren in die Augen, sondern in den wunderschönen Sternenhimmel. Danach saßen wir nur kurz am Lagerfeuer und sind früh ins Bett gegangen, um am nächsten Morgen früh aufzustehen. Um 6 Uhr morgens weckte uns Jack Sparrow und wir haben den Sonnenaufgang angeschaut....
"Und im ewigen Kreis dreht sich unser Leben, dem Gesetz der Natur sind wir geweiht. Wir sind alle Teil dieses Universums und das Leben ein ewiger Kreis" ... König der Löwen Feeling!An unserem letzten tag haben wir noch ein paar schöne Einblicke in die Natur bekommen, wie zum Beispiel diese Schildkrötenfamilie
Die Paradies-Vögel hatten wir uns ja ein bisschen bunter vorgestellt! Steffi und Veri sind auf der Rückfahrt nochmal mit den Delfinen...oder doch mit den Krokodilen...schwimmen gegangen, während Hannah und Anna Fotos gemacht haben!
Und die Krokodile haben natürlich munter vom Ufer zugeschaut!
... Ehe wir uns versahen, waren wir auch schon wieder am Anlegeplatz und sind in den Jeep umgestiegen, über die Huckelpiste zurück (die Japanerin diesmal mit Mundschutz, Sonnenbrille und Regenjacke ausgestattet - sicher ist sicher!) und wieder in Rurrenabaque angekommen (wo sie dann übrigens ganz schnell einen Flug nach La Paz bekommen musste).....

..... gönnten wir uns einen Tag Ruhe nach dem Motto "Spiel Spaß Sport" - im Pool, auf dem Beachvolleyballfeld, an der Tischtennisplatte und auf der Riesenschaukel und ließen so unseren Urlaub ausklingen
.

mit einem lachenden Ball, den Hannah ganz besonders ins Herz geschlossen hat... Und einem genialen Blick über Rurrenabaque!
Und mit diesem süßen, kleinen Flugzeugchen für 19 Pasagiere ging es am Freitagmittag wieder zurück in Richtung La Paz zu unserer geliebten Kälte!

Wir werden mal sehen, was die letzten zwei Wochen jetzt noch mit sich bringen. Wir müssen noch viel erledigen, uns von allen möglichen Freunden verabschieden und dann leider irgendwann packen und unsere Rückreise vorbereiten. Aber sicherlich sitzt ein Abschiedsblogeintrag noch drin (hoffentlich nicht von Deutschland aus...)!

Die besten Grüße aus der schönsten Stadt der Welt senden euch heute mal zusammen

Veri und Anna!

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